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DOI: 10.1055/s-0043-1771071
Intraoperativer Kontrastmittel-Ultraschall (Io-CEUS) in der minimal-invasiven Thoraxchirurgie zur Charakterisierung von Lungentumoren: eine klinische Machbarkeitsstudie
Authors
Hintergrund Das intraoperative Auffinden und die korrekte Resektion von solitären Lungenrundherden (SPN) stellt insbesondere in der minimal-invasiven Thoraxchirurgie nach wie vor eine große Herausforderung dar. Die Lage, Größe und das intraoperative Schnellschnittergebnis sind entscheidend für das Ausmaß der Lungenresektion. In dieser Machbarkeitsstudie wurde erstmalig die technische Anwendbarkeit des intraoperativen kontrastverstärkten Ultraschalls (Io-CEUS) in der minimal-invasiven Thoraxchirurgie untersucht.
Material und Methode Prospektive, klinische Machbarkeitsstudie zwischen Oktober 2021 und März 2023 zur intrathorakalen Anwendung des Io-CEUS vor einer minimal-invasiven (VATS) Lungenresektion. Primärer Endpunkt war die technische Machbarkeit des Io-CEUS. Als sekundäre Endpunkte wurden die Detektion, Visualisierung und Charakterisierung der SPN mit Hilfe des Io-CEUS definiert.
Ergebnis Es wurden n=30 Patienten (n=13 weiblich; mittleres Alter 63±8,6 Jahre) eingeschlossen. Die SPN hatten eine mittlere Größe von 2,2 cm (0,5 – 4,5 cm) und einen Abstand zur Lungenoberfläche von 2,0 cm (0 – 6,4 cm). Bei allen Operationen konnte der Io-CEUS problemlos durchgeführt werden. Alle SPN wurden mittels Io-CEUS detektiert und mittels B-Mode visualisiert. Durch die Dopplersonographie und Kontrastmittelkinetik wurden alle Tumoren intraoperativ charakterisiert. Es zeigten sich deutliche Unterschiede insbesondere in der Vaskularisierung sowie dem Kontrastmittelverhalten abhängig von der Tumorentität. Nach erfolgreicher Lungenresektion (Keilresektion n=10, anatomische Lungenresektion n=20) bestätigte die pathologische Untersuchung Lungenkarzinome (n=16), Lungenmetastasen (n=11) und gutartige Lungentumore (n=3).
Schlussfolgerung Die technische Machbarkeit des Io-CEUS konnte bei der thorakoskopischen Resektion unklarer SPN bestätigt werden. Die Dopplersonographie und die Kontrastmittelkinetik bestätigten bereits intraoperativ spezifische Eigenschaften abhängig von der Tumorentität.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
21. August 2023
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Georg Thieme Verlag
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