Gesundheitswesen 2023; 85(S 04): S241-S242
DOI: 10.1055/s-0043-1773696
Abstracts | ÖGPH

From Science 2 School – Österreichweite Schulstudie zum Zusammenhang von pflanzlichen Ernährungsformen und Bewegungsverhalten unter Sekundarstufenschüler*innen

Juliana Bhardwaj
1   Special Institute for Preventive Cardiology and Nutrition
,
Manuel Schätzer
1   Special Institute for Preventive Cardiology and Nutrition
,
Friedrich Hoppichler
1   Special Institute for Preventive Cardiology and Nutrition
,
Katharina C. Wirnitzer
2   Pädagogische Hochschule Tirol
› Author Affiliations
 

Hintergrund Bewegungs- und Ernährungsverhalten sind entscheidende Schlüsselfaktoren für gute Gesundheit und die Prävention bestimmter Erkrankungen. Aufgrund der starken Verbindung zwischen frühen Verhaltensweisen und dem späteren Gesundheitszustand spielen Kindheit und Jugend eine entscheidende Rolle in der Entwicklung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen. Im Rahmen der multidisziplinären „From Science 2 School“-Studie wurde erstmals das Lebensstilverhalten österreichischer Schüler*innen der Sekundarstufe I und II mit besonderem Fokus auf pflanzliche Ernährungsformen verknüpft mit aktuellen Bewegungsgewohnheiten untersucht.

Methode Im Schuljahr 2019/20 wurden mittels standardisiertem Online-Fragebogen Daten zu soziodemografischen und anthropometrischen Merkmalen sowie Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten erhoben. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die Reflexion über schulische Bewegungs- und Ernährungsangebote dienen, um daraus Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen zur schulischen Gesundheitsförderung ableiten zu können.

Ergebnisse Von 8.799 teilnehmenden Schüler*innen (Ø Alter 15,1±2,3 Jahre; ♀: 63,1%, ♂: 36,9%) waren 75,8% normalgewichtig, 7,1% übergewichtig und 4,7% adipös, wobei Buben häufiger als Mädchen (15,4% versus 9,7%) und Schüler*innen aus Städten häufiger als jene aus ländlichen Regionen (13,9% versus 10,8%) von Übergewicht und Adipositas betroffen waren. 84,3% ernährten sich traditionell (Mischkost), 8,5% vegetarisch und 7,2% vegan. Vegetarier*innen hatten den im Durchschnitt niedrigsten BMI und die niedrigste Adipositasrate. Veganer*innen und Vegetarier*innen betrieben signifikant häufiger Freizeitsport (Veganer*innen: 86,4%; Vegetarier*innen: 83,6%; Mischköstler*innen: 82,0%). Schüler*innen, die im Freizeit- oder Vereinssport aktiv waren, konsumierten signifikant häufiger Obst, Gemüse und Wasser.

Schlussfolgerungen Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass pflanzliche Ernährungsformen im direkten Zusammenhang mit anderen positiven Verhaltensweisen von österreichischen Sekundarstufenschüler*innen stehen. Dies unterstreicht das große Potenzial der Schulgesundheit zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit auf gesamtgesellschaftlicher Ebene durch individuelle Gesundheit von Schüler*innen.



Publication History

Article published online:
09 October 2023

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