Gesundheitswesen 2024; 86(S 02): S74
DOI: 10.1055/s-0044-1781792
Abstracts | BVÖGD, BZÖG, DGÖG
25.04.2024
Personal im ÖGD und ÖGD im Studium 08:30 – 10:00 | Saal X.10

Public Health Aus- und Weiterbildung im internationalen Vergleich: Chancen und Herausforderungen

Authors

  • N. Sapoutzis

    1   Gesundheitsamt des Hochtaunuskreises
  • M. Wijnen-Meijer

    2   Professur für Medizindidaktik, Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
 

Hintergrund: Die Public Health und damit verbundene nationenübergreifende Ansätze im Gesundheitswesen stehen angesichts der alternden Bevölkerung, des Klimawandels und globaler Gesundheitsprobleme vor wachsenden Herausforderungen. Dies führt zu einem gesteigerten Bedarf an Fachleuten im Bereich der öffentlichen Gesundheit auf nationaler und internationaler Ebene sowie zu verstärktem interdisziplinären Austausch. Universitäten und medizinische Einrichtungen tragen eine wichtige Verantwortung, um diesen steigenden Anforderungen durch vielfältige akademische Programme gerecht zu werden.

Methodik: Mittels einer umfassenden Literatur- und Online-Recherche haben wir die verschiedenen Möglichkeiten der Public Health Aus- und Weiterbildung untersucht und nach Art, Dauer, Voraussetzungen und Kerninhalten kategorisiert. Unsere Untersuchung erstreckte sich über verschiedene Länder, darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich, die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Schottland, die Vereinigten Staaten und Kanada.

Ergebnisse: In vielen Ländern werden sowohl Bachelor- als auch Masterprogramme im Bereich Public Health angeboten. Besonders die Niederlande bieten spezialisierte Programme an, wie zum Beispiel European Public Health oder Gesundheitschancengleichheit in benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Nach dem Abschluss eines entsprechenden Masterstudiums bieten die meisten Universitäten PhD- oder Doktoratsprogramme an, um Absolventen für Forschungs- oder Führungspositionen zu qualifizieren. In Großbritannien, Österreich und den Niederlanden sind auch Masterprogramme verfügbar, die ohne vorherigen Bachelorabschluss im Bereich Public Health zugänglich sind, insbesondere für Medizinstudenten. Darüber hinaus bieten Deutschland, Österreich, die Schweiz, Kanada und die Niederlande Facharztausbildungen im Bereich öffentliche Gesundheit oder Public Health an.

Fazit: Die Public Health Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Europa sind vielfältig und bieten Möglichkeiten zur Spezialisierung und akademischen Weiterentwicklung. Es bleibt dennoch eine Aufgabe, die vorhandenen Angebote adäquat zu bewerben, kontinuierliche auszubauen und auch für Personen außerhalb eines Grundstudiums in Public Health weitaus zugänglicher zu machen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. April 2024

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