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DOI: 10.1055/s-0044-1794325
Einfluss der Pandemie auf die Verpflegungssituation an österreichischen Schulen – Schwerpunkt Pausenverkauf
Hintergrund Da Kinder und Jugendliche rund 40% ihrer täglichen Nahrungsenergie am schulischen Setting zu sich nehmen, beeinflusst die dort angebotene Verpflegung maßgeblich die Ernährung und das Ernährungsverhalten der Schüler*innen. Dementsprechend wichtig ist die Rolle der verschiedenen Verpflegungsmöglichkeiten einzustufen. Ziel der vorliegenden Studie war eine bundesweite Evaluierung verschiedener Aspekte der Schulverpflegung sowie die Analyse des Einflusses der Pandemie auf die Verpflegungssituation.
Methode Für die Analysen wurde eine österreichweite, nach Bundesländern und Schultypen geschichtete repräsentative Zufallsstichprobe (n = 323) aller Schulen ab der 5. Schulstufe gezogen. Mithilfe eines standardisierten Fragebogens wurden schulverantwortliche Personen von 183 NMS, 47 AHS und 93 BMHS telefonisch interviewt. Darüber hinaus wurden die aktuellen Daten mit den Ergebnissen der Erhebungen aus 2018 und 2021 verglichen.
Ergebnisse An 71% der befragten Schulen gab es einen Pausenverkauf, wobei sich die Anteile signifikant zwischen den Schultypen unterschieden (AHS: 96%; BMHS: 70%; NMS: 66%; p < 0,001). Im Vergleich zu früheren Erhebungen wurde eine signifikante Abnahme hinsichtlich der Verfügbarkeit eines Pausenverkaufs beobachtet (2018: 81%, p = 0,005; 2021: 83%, p < 0,001; 2023: 71%). Der Grund hierfür findet sich bei den NMS (2018: 73%; 2021: 79%; 2023: 66%) und den BMHS (2018: 91%; 2021: 84%; 2023: 70%), während die Zahlen bei den AHS weitgehend konstant blieben (2018: 98%; 2021: 96%; 2023: 96%).
In den Jahren 2018 und 2021 hatten jeweils 66% der befragten Schulen ein fixes Schulbuffet und 34% einen mobilen Pausenverkauf, im Jahr 2023 waren es 70% und 30%. Für die Betreuung des Pausenverkaufs waren aktuell in 34% der Fälle Schulbuffetbetreiber*innen, in 22% Bäckereien, in 14% Schulwart*innen, in 12% Pädagog*innen und in 11% Schüler*innen zuständig.
Die Frequentierung des Pausenverkaufs wurde in 89% aller Fälle als gut oder sehr gut eingestuft.
Das Vorliegen eines gesundheitsförderlichen Warenkorbs konnten 20% der Schulen durch eine externe Auszeichnung bestätigen.
Schlussfolgerungen Die Verfügbarkeit eines Pausenverkaufs ist in den letzten 5 Jahren stark zurückgegangen, wobei vor allem NMS und BMHS betroffen sind. Ein im Rahmen der Interviews häufig genannter Grund für die Einstellung des Pausenverkaufs war die COVID-19-Pandemie. Im Sinne der Verpflegungssicherheit und Gesundheitsförderung sollte eine qualitätsgesicherte Pausenverpflegung wieder stärker in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden.
Publication History
Article published online:
05 December 2024
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