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DOI: 10.1055/s-0044-1794330
Klima – Gesundheit, Maßnahmen des Landes Tirol zum Thema Hitze – Gesundheit
Autoren
Die Belastung von Hitze auf den menschlichen Körper sowie auch deren mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind hinlänglich bekannt.
Dennoch sind bei besonderen Hitzeereignissen vermehrte Rettungseinsätze, hitzebedingte Krankenhausaufenthalte und sogar Hitze bedingte Todesfälle zu beobachten.
Die Resilienz der Bevölkerung gegenüber dieser Auswirkung des Klimawandels zu stärken war und ist Ziel breit angelegter, niederschwelliger Maßnahmen des Landes Tirol.
In Vorarbeit und als Grundlage für rasches Handeln im Falle von Hitzewellen wurde die Weitergabe der Informationen über Hitzewellen analysiert und verbessert. Hitzewellenwarnungen werden seitens GeoSphere an das Land gemeldet und von dort über einen im Vorfeld definierten Verteiler an Empfänger weitergeleitet. Bei diesen Weiterleitungen wird zukünftig auf die Website der Abt. Öffentlichkeitsarbeit verwiesen, auf der alle wesentlichen Informationen/Tipps abrufbar sind.
Im ORF unmittelbar vor „Bundesland Heute“ wurden Kurzvideos mit einfachen Verhaltensempfehlungen wie beispielsweise „richtiges Lüften“ oder „ausreichend trinken“ ausgestrahlt. Durch einen Marktanteil der Sendung „Tirol Heute“ von ca. 60% und einer durchschnittlichen Einschaltquote von 115.000 (Quelle: https://werbenmal9.orf.at/tirol/fernsehen abgerufen am 17.04.2024) konnte sichergestellt werden, dass ein sehr großer Bevölkerungsteil in Tirol erreicht wurde.
In der Landeszeitung, zugestellt an alle Haushalte Tirols, wurden ebendiese Hitzetipps abgedruckt. Parallel dazu wurden über die socialmedia Kanäle des Landes die entsprechenden Informationen verbreitet.
Zusätzlich wurde versucht, über Multiplikatoren die Wirksamkeit der Maßnahmen zu diesem Thema zu erhöhen.
Dabei wurden zum einen alle Gemeinden Tirols angeschrieben und sämtliche erarbeiteten Unterlagen kostenlos in unterschiedlichsten Formaten zur Verfügung gestellt.
Zum anderen wurden Fachinformationen über die Tiroler Ärztekammer an die niedergelassene Ärzteschaft verteilt, um zu erreichen, dass im Rahmen von Behandlungen auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit aufgeklärt und bei Bedarf nähere Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Schließlich wurde von den Tirol Kliniken ein Hitzeschutzplan erarbeitet, der in Abstimmung mit dem Land Tirol an alle Krankenhäuser Tirols zur Unterstützung der Ausarbeitung individueller Hitzeschutzpläne versendet und in adaptierter Form allen Alten- und Pflegeheime sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen als Leitfaden bereitgestellt wurde.
Positiv zu werten ist jedenfalls, dass erste sehr breitenwirksame Aktionen gesetzt und wiederkehrend verwendbares Informationsmaterial geschaffen wurde.
Zu etablieren ist noch ein Evaluierungsformat, welches die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung messen und die Wirksamkeit der Maßnahmen darstellen kann.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
05. Dezember 2024
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