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DOI: 10.1055/s-0044-1794345
Soziale Teilhabe stärken: Generationenübergreifende Programme als innovativer Public Health-Ansatz
Hintergrund Soziale Isolation und Einsamkeit stellen erhebliche Public Health-Herausforderungen dar, insbesondere für ältere Menschen in der Gemeinschaft. Generationenübergreifende Programme haben sich als vielversprechende Strategie erwiesen, doch ihre Umsetzung und Auswirkungen auf kommunaler Ebene sind noch unzureichend erforscht. Diese qualitative Studie zielt darauf ab, Erkenntnisse aus den Perspektiven der Teilnehmenden zu gewinnen und Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Implementierung generationenübergreifender Programme in Gemeinden zu identifizieren.
Methoden Mit einem qualitativen Fallstudienansatz, der von der Ethikkommission der Universität für Weiterbildung Krems genehmigt wurde, wurde diese Forschung in Niederösterreich durchgeführt. Halbstrukturierte problemzentrierte Interviews nach Witzel (2000) wurden mit 13 Bewohner:innen eines Seniorenwohnhauses (70-91 Jahre), Lehrer:innen, dem Bürgermeister und dem Vizebürgermeister geführt. 17 Grundschüler:innen (10-11 Jahre) wurden im Rahmen einer Fokusgruppe befragt. Die im Juni 2023 erhobenen Daten wurden mittels thematischer Analyse nach Braun und Clarke (2012) ausgewertet.
Ergebnisse Zu den Motivationen für die Teilnahme zählten soziale Integration (Bürgermeister), Bekämpfung der Pandemiefolgen (Lehrer:innen), Förderung der Entwicklung von Kindern (Lehrer:innen), Freude an generationenübergreifenden Interaktionen (Senior:innen/Schüler:innen) und Wertschätzung/Anerkennung (Senior:innen/Schüler:innen). Wahrgenommene Veränderungen umfassten neue Beziehungen, reduzierte Einsamkeit bei Senior:innen und erhöhte Teilhabe in der Gemeinschaft.
Schlussfolgerungen Diese Studie liefert Erkenntnisse zu Motivationen und wahrgenommenen Vorteilen generationenübergreifender Programme aus der Perspektive verschiedener Stakeholder in der Gemeinschaft und darüber hinaus relevante Informationen für die Umsetzung solcher Programme in Gemeinden. Eine erfolgreiche Umsetzung erforderte motivierte selbstständige Senior:innen in einer vorhandenen Struktur/Organisation, eine gut vernetzte, engagierte und koordinierte Projektleitung sowie die Unterstützung von der Gemeinde und Schulen.
Publication History
Article published online:
05 December 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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