Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S11-S12
DOI: 10.1055/s-0045-1801910
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
01.04.2025
Qualifizierung
09:30 – 11:00

Wissenschaftliche Vernetzung im ÖGD in Sachsen-Anhalt

A Mühlenbruch-Kränzel
1   Gesundheits- und Veterinäramt, Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburg
,
D Wolff
2   Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Magdeburg
,
E Swart
2   Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Magdeburg
,
C Helmeke
3   Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, Dezernat Gesundheits- und Hygienemanagement, Magdeburg
,
C Kohlstock
3   Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, Dezernat Gesundheits- und Hygienemanagement, Magdeburg
,
E Hennig
1   Gesundheits- und Veterinäramt, Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburg
› Author Affiliations
 

Einleitung: Der Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst beinhaltet unter anderem das Ziel, eine engere Vernetzung der Gesundheitsämter mit Einrichtungen aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung zu ermöglichen. Damit können vorliegende Daten in Kooperation mit externer wissenschaftlicher Expertise ausgewertet, eigene Angebote und Leistungen evidenzbasiert weiterentwickelt und die eigene Forschung ausgedehnt werden.

Allerdings erschweren in manchen Gesundheitsämtern in Sachsen-Anhalt begrenzte personelle und zeitliche Ressourcen eine Umsetzung von Forschungsprojekten. Dies nimmt ihnen die Möglichkeit, mit ihren Untersuchungsergebnissen bevölkerungsbezogene Versorgungsbedarfe wissenschaftlich zu ermitteln und gezielt anzupassen. Um mit der Beteiligung möglichst vieler Ämter diese Ziele und damit eine flächendeckende Umsetzung zu erreichen, bedarf es der Etablierung geeigneter Strukturen.

Vorgehen: Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit und Entwicklung eines Forschungsgesundheitsamtes begann im Frühjahr 2023 die Planung der Ausweitung der Kooperation zwischen dem Gesundheits- und Veterinäramt der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Planung umfasste die Zusammenarbeit in den Bereichen der gemeinsamen Datenauswertung und weiterführender Forschung, sowie universitärer Lehre und amtsinterner Fortbildung.

Um bei Forschung und Zusammenarbeit möglichst viele Kommunen und ihre Daten einbinden zu können, wurde das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) als zusätzlicher Kooperationspartner eingebunden. Als Landeseinrichtung vernetzt das LAV die Kommunen, erhält zusätzlich zur Gesundheitsberichterstattung viele in den Ämtern erhobenen Daten und kennt deren Besonderheiten. In dieser Kooperation fungiert das LAV als Bindeglied zwischen einem Forschungsgesundheitsamt, der Universität und allen anderen Gesundheitsämtern. Als rechtliche Grundlage wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und der Universität unterzeichnet und die Möglichkeit geschaffen, weitere Ämter wie das Jugendamt und das Sozial- und Wohnungsamt projektbezogen in die Forschungen einzubeziehen.

Ergebnisse: Den drei Institutionen kommen unterschiedliche Rollen zu, die nur in der Kombination die Erfüllung der Ziele im Pakt für den ÖGD ermöglichen. Landesweite Kooperationen bieten neben vielfältigen Möglichkeiten auch Schwierigkeiten, insbesondere im Bereich inhaltlicher und struktureller Anpassungen. Ausgewertet und dargestellt werden hier die unterschiedlichen Facetten der Kontaktaufnahme und Umsetzung dieser Kooperation und daraus resultierende Projekte inklusive eines Überblickes vorläufiger Ergebnisse.

Diskussion: Die wissenschaftliche Analyse der in den Gesundheitsämtern erhobenen Daten bietet eine wesentliche Möglichkeit, die Aufgaben der Ämter zu evaluieren, anzupassen und weiter zu entwickeln. Eine Einbindung möglichst vieler Ämter Sachsen-Anhalts, sowie die Vereinheitlichung und Bündelung ihrer Daten, schafft die Voraussetzung in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung Lücken zu identifizieren, gezielt zu schließen und passgenaue Maßnahmen zu entwickeln und anzubieten.



Publication History

Article published online:
11 March 2025

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