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DOI: 10.1055/s-0045-1801933
Ergebnisse einer Umfrage an die Kinder- und Jugendärztlichen Dienste zur subjektiven Beurteilung der Auswahl der Startchancengrundschulen in Niedersachsen
Authors
Einleitung: Das Startchancenprogramm ist das bisher größte beschlossene Bildungsprogramm von Bund und Ländern. Es richtet sich gezielt an Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern. Die Auswahl der Grundschulen erfolgte nach den Kriterien: Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, mit einer Befreiung von der entgeltlichen Ausleihe von Lernmitteln, mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung und Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Wenn sich die Einstufung als “Startchancen-Schule“ als valide erweist, könnten die Kinder- und Jugendärztlichen Dienste (KJGD) diese Einstufung prospektiv für die Berichterstattung der Schuleingangsuntersuchungen (SEU) nutzen und ihre weiteren Aktivitäten verstärkt auf diese Schulen auszurichten (Bsp. Präventionsangebote an Grundschulen, Untersuchungen in Klasse).Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, inwieweit die Schulerfahrenen Ärztinnen und Ärzte der KJGD nach subjektiver Einschätzung dieselben Grundschulen als Startchancen-Schule auswählen würden wie sie vom Kultusministerium festgelegt wurden.
Methodik: Die Umfrage erfolgt an alle Abteilungsleitungen der 45 niedersächsischen KJGD per LamaPoll. Sie geben für jede Startchancen-Grundschule an, ob diese auch nach ihrer Einschätzung durch einen hohen Anteil von Einschülern und Einschülerinnen aus sozial belasteten Familien oder schwierigen Lebenssituationen geprägt ist. Die KJGD sollen auch weitere Grundschulen listen, die nach Ihrer Einschätzung eher als „Startchancen-Schule“ geeignet gewesen wären.
Erwartete Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Ausgegeben wird die Übereinstimmung zwischen der ärztlichen Einschätzung der KJGD aus den Kommunen und den vom Kultusministerium ausgewählten Schulen. Einerseits könnte bei guter Übereinstimmung die „Start-Chancenschule“ als Indikator in die Gesundheitsberichterstattung der SEU eingehen. Anderseits könnte dies bei nur mäßiger Übereinstimmung eine wichtige Rückmeldung an das Kultusministerium sein. In diesem Fall wäre sogar ein Erfahrungsaustausch zwischen allen Bundesländern unter Einbeziehung der KJGD zur Klärung der Validität des Auswahlverfahrens der Startchancenschulen sinnvoll.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025
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