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DOI: 10.1055/s-0045-1802024
Umwelthygienische Aspekte in der Krankenhaushygiene
Neben den krankenhaushygienischen Maßnahmen gewinnen umwelthygienische Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen zunehmend an Bedeutung.
In einem Beitrag wird eine neue Empfehlung, wie mit Feuchte- und Schimmelschäden in Gesundheitseinrichtungen umzugehen ist, vorgestellt. Da sich gerade in Gesundheitseinrichtungen Personen, die gegenüber Schimmelpilzexpositionen besonders gefährdet sind, aufhalten können, ist es wichtig, dass es hierfür verbindliche und aus krankenhaushygienischer Sicht zielführende Empfehlungen gibt.
Eine erhöhte Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilzexpositionen weisen insbesondere Personen unter Immunsuppression (gemäß KRINKO Grad 2 und 3), mit schwer verlaufender Influenza oder COVID-19, mit Mukoviszidose (zystischer Fibrose) und mit einem schweren Asthma bronchiale auf. Für diese Patient/innen muss in Klinik und Praxis sowie im häuslichen Umfeld eine zusätzliche Exposition gegenüber Feuchte-/Schimmelschäden ausgeschlossen werden. Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen im Umfeld dieser besonders gefährdeten Patient/innen ein Feuchte-/
Schimmelschaden nachgewiesen werden, muss dieser umgehend saniert werden.
In der Empfehlung werden die für die entsprechenden Risikobereiche in den unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen erforderlichen Maßnahmen im Detail angesprochen. Ganz entscheidend ist, dass das Hygienefachpersonal und an erster Stelle der/die zuständige Krankenhaushygieniker/in in alle Prozesse eingebunden wird und als fachlich Hauptverantwortliche/r über die Notwendigkeit von Maßnahmen entscheidet sowie nach Abschluss der Sanierungsarbeiten, anschließender Feinreinigung und Freimessung die Räumlichkeiten wieder freigibt.
Viele Patient/innen in Krankenhäusern und Bewohner/innen in Pflegeeinrichtungen sind auch gegenüber Hitze besonders gefährdet. Aufgrund der deutlichen Temperaturzunahme mit häufigeren, intensiveren und länger andauernden Hitzeereignissen infolge des Klimawandels sind weitreichendere Hitzeschutzmaßnahmen in vielen Gesundheitseinrichtungen dringend erforderlich.
Diesem Thema widmet sich ein Beitrag, in dem die Arbeitshilfen für den einrichtungsbezogenen Hitzeschutz in Krankenhäusern sowie stationären Pflege- und Wohneinrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) vorgestellt werden. Diese Arbeitshilfen zum gesundheitsbezogenen Hitzeschutz in stationären Einrichtungen des Gesundheitswesens wurden im Jahr 2023 in enger Zusammenarbeit mit Akteur/innen des Gesundheits- und Pflegewesens unter Federführung des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) erarbeitet und veröffentlicht. Die Arbeitshilfen sind modular aufgebaut und liefern neben einer Checkliste zum Schnelleinstieg Grundlagen zu Hitze und Gesundheit sowie handlungsorientierte Detailinformationen. Im Jahr 2024 wurden die Arbeitshilfen erstmals zur Implementierung von Hitzeschutzplänen in Einrichtungen genutzt.
Um eine weitere Gesundheitsbelastung von Patient/innen sowie Personal durch Hitze im Krankenhaus zu verhindern, sind neben der Implementierung von Maßnahmen im Rahmen der Hitzevorsorge geeignete bauhygienische Hitzeschutzmaßnahmen unerlässlich. In einem weiteren Beitrag werden die bauhygienischen Maßnahmen zum Hitzeschutz im Krankenhausbereich unter Berücksichtigung des Spannungsfeldes zwischen ausreichender Tageslichtversorgung und angemessenem Sonnenschutz dargestellt.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025
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