RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0045-1802028
Die bayerischen Gesundheitsregionenplus: Verstetigung eines Erfolgsmodells der regionalen Vernetzung, Koordination und Kooperation
Hintergrund: Die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern ist wichtiges Ziel der bayerischen Gesundheitspolitik. Am besten können die Akteure vor Ort die Lage beurteilen und passgenaue Maßnahmen entwickeln. Regional erarbeitete Lösungen haben zudem eine höhere Bindungswirkung und Akzeptanz. Die gesundheitlichen und pflegerischen Versorgungsstrukturen sowie die Präventionsangebote sind auf regionaler Ebene aber häufig heterogen. Deshalb fördert der Freistaat Bayern seit 2015 die Netzwerkstruktur „Gesundheitsregionenplus“. Unter dem Dach des Netzwerks tauschen sich unter politischer Moderation die maßgeblichen professionellen Akteure vor Ort zu Themen aus den Bereichen Versorgung, Pflege und Prävention aus und erarbeiten Lösungen. Die Gesundheitsregionenplus haben sich als Erfolgsmodell klar bewährt und sollen deshalb auf gesetzlicher Grundlage verstetigt werden.
Umsetzung: Der Bayerische Landtag berät derzeit die entsprechende Ergänzung des Bayerischen Gesundheitsdienstgesetzes (Stand: 09.10.2024). Ausgehend von den derzeit 62 Gesundheitsregionenplus (79 von 96 Kreisen und kreisfreien Städten) sollen die bisher aufgebauten und bewährten Strukturen nun flächendeckend ausgebaut und durch die Anbindung an die Gesundheitsämter dauerhaft gesichert und gestärkt werden.
Diskussion: Die geplante Verstetigung der Netzwerkstruktur entspricht zurecht einem Trend, der seit Jahren in verschiedenen Bundesländern zu beobachten ist. Bereits seit 2015 erprobt Bayern die Netzwerkstruktur „Gesundheitsregionenplus“ durch aktive Förderung. Neben Nordrhein-Westfalen, der Freien und Hansestadt Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg ist Bayern eines der ersten Bundesländer, das nun ein sektorenübergreifendes Netzwerk gesetzlich verankert. Der Aufbau und die Stärkung von Netzwerkstrukturen wie den Gesundheitsregionenplus und die Ansiedlung an den Gesundheitsämtern entspricht dem Leitbild eines modernen Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Aus dem Netzwerk hinaus können entsprechend dem Konzept „health in all policies“ auch Bereiche außerhalb des traditionellen Gesundheitssektors gezielt erreicht werden. Die Gesundheitsregionenplus sind in Bayern schon jetzt häufig an den Gesundheitsämtern angesiedelt. Auch dies hat sich bewährt: Der besondere Blickwinkel multiprofessioneller Teams im Gesundheitsamt ist eine große Chance. Wertvolle Synergien werden genutzt.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany