Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S93-S94
DOI: 10.1055/s-0045-1802082
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
03.04.2025
Evidenz im Amtsärztlichen Dienst
11:00 – 12:30

Evidenzbildung für den Amtsärztlichen Dienst: Ermittlung von Aufgaben und Arbeitsverständnis als Grundlage

Authors

  • A Hecke

    1   Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam, Potsdam
  • A Mertens

    1   Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam, Potsdam
 

Hintergrund: Der Amtsärztliche Dienst ist ein historisch gewachsener Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der in der großen Mehrzahl der kommunalen Gesundheitsämter als eigenständiger Bereich existiert. Auch auf der Ebene der mittleren und obersten Landesgesundheitsbehörden gibt es oft Aufgabenbereiche mit dieser Bezeichnung. Die Namensgebung gründet wohl auf der Tatsache, dass in der Vergangenheit die Wahrnehmung von ärztlichen Aufgaben als ein zentrales Merkmal wahrgenommen wurde. Dies ist in vielen Fällen auch in der Gegenwart noch so.

Historisch bedingt sind daher oft Aufgabenfelder, bei denen es im amtlichen Kontext um Arzt-Patienten-Beziehungen geht, dort angesiedelt. Das betrifft neben der Begutachtung z.B. Themen aus dem Infektionsschutz, Themen aus der Medizinalaufsicht, Themen aus dem Bereich Aus- und Weiterbildung sowie der Sozialmedizin.

Die durch den Amtsärztliche Dienst wahrgenommenen Aufgaben sind daher sehr heterogen. Schon innerhalb der Gesundheitsämter einzelner Bundesländer variieren die wahrgenommenen Aufgaben. Vergleicht man Gesundheitsämter aus unterschiedlichen Bundesländern untereinander, so dürfte die Heterogenität noch deutlich zunehmen. Im Gegensatz zu anderen Aufgabenbereichen des ÖGD ist ein einheitliches Verständnis der Aufgabenerfüllung im Amtsärztlichen Dienst daher oft nicht vorhanden. Hinzukommen als weitere Gründe eine teilweise stark von rechtlichen Vorgaben geprägte Aufgabenstellung und die sehr unterschiedliche Verfügbarkeit von Evidenz als Entscheidungsgrundlage.

Zielstellung: Es soll eine bessere Übersicht über die Aufgabenvielfalt der Amtsärztlichen Dienste der Gesundheitsämter innerhalb der Bundesrepublik Deutschland erreicht werden. Außerdem soll der Bedarf, ggf. auch die schon die Verfügbarkeit und Nutzung von Evidenz zu den vom Amtsärztlichen Dienst behandelten Aufgabenbereichen erarbeitet werden.

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich primär an ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter – nicht nur der Amtsärztlichen Dienste, ist aber auch offen für alle weiteren am Amtsärztlichen Dienst interessierten Personen aus dem ÖGD.

Aufbau und Methodik: Der Workshop soll eingeleitet werden durch einen 10-minütigen Impulsvortrag zum Aufgabenportfolio und zur Arbeitsweise der Amtsärztlichen Dienste im Land Brandenburg. Im Anschluss daran sollen zunächst in folgenden Kleingruppen die im Amtsärztlichen Dienst wahrgenommenen Aufgabenfelder der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeitet werden (Teil 1 des Workshops):

Begutachtungen

Infektionsschutz

Medizinalaufsicht

Sozialmedizin

Sonstige Aufgabenfelder

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rotieren dazu jeweils nach 10 Minuten von Gruppe zu Gruppe, die Ergebnisse werden auf Flipcharts o.ä. dokumentiert und bildlich festgehalten.

Im zweiten Teil haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zur Arbeitsweise und den dabei verwendeten Grundlagen in den oben genannten Kleingruppen auszutauschen und Ideen zur Nutzung und Entwicklung von Evidenz zu erörtern. Hier sollen auch Mängel/Lücken und Weiterentwicklungsvorschläge benannt und aufgenommen werden.

Die Ergebnisse des Workshops sollen eine Grundlage für die weitere Arbeit des Fachausschusses Amtsärztlicher Dienst im BVÖGD/DGÖG sein.

Workshop



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025

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