Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S104-S105
DOI: 10.1055/s-0045-1802105
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
03.04.2025
Postersitzung Umweltmedizin
13:30 – 15:00

Hitzepräventionsprojekt für Kitas "Spitze gegen Hitze"

R Kummer
1   Gesundheitsamt Ilm-Kreis, Gesundheitsförderung
,
S Hohlstein
1   Gesundheitsamt Ilm-Kreis, Gesundheitsförderung
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Ein Projekt der Gesundheitsförderung, Gesundheitsamt Ilm-Kreis und des Klimamanagements, Finanziert durch das Klimabudget der Klimaförderung des Landes

Hintergrund: Der globale Klimawandel wurde in den letzten Jahren immer spürbarer und wird durch aktuel-le Aufzeichnungen untermauert – auch im Ilm-Kreis. Die persönlichen Anpassungen sind ne-ben den strukturellen entscheidend für das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit. Anpas-sungen des Verhaltens im Tagesverlauf, Schutz vor Risikofaktoren wie Sonne und Hitze und auch der psychischen Widerstandsfähigkeit sind entscheidend um seine Gesundheit zu erhal-ten. Um diese persönlichen Hitzeanpassungen zu vermitteln wird das Projekt etabliert.

Umsetzung: In 16 Kitas im Ilm-Kreis wurde eine Projektwoche durchgeführt, die sich mit den Themen Sonnenschutz (Ein- und nachcremen, passender Kleidung, Schatten), hitzetaugliche Ernäh-rung (Trinkverhalten, Menge, Art, Temperatur und Verteilung im Tagesverlauf, Auswahl der Lebensmittel), Verhalten im Tagesverlauf (Sport, Mittagsruhe, Lüften etc.) und Krankheitsbil-der (Dehydrierung, Sonnenbrand und Hitzschlag) beschäftigt hat. Zur Festigung des gelernten gestalteten die Kinder ein Plakat. Dieses Plakat wurde hochwertig gedruckt und in weitere Lebenswelten verteilt wie Infokästen, Altenheime, Gemeindehäuser, Frauen- und Familien-zentren etc.. Zum Abschluss wurden Zuwendungen vergeben, die für hitzebezogene Sach-werte für die Kitas verwendet wurden.

Diskussion: Die Notwendigkeit der Klima- und insbesondere Hitzeanpassung sind durch den Hintergrund begründet. Kinder sind in Bezug auf Wissensvermittlung aufgeschlossen und können sich für viele Themen begeistern. Zusammen mit Kreativaufgaben festigen sich ernste und gesund-heitsrelevante Sachverhalte spielerisch. Zusätzlich tragen Kinder gelerntes im Gespräch mit ihrer Familie weiter in andere Lebenswelten. Das bietet die Chance personenbezogene Klimaanpassungen schon früh in Familien zu etablieren. Das Projekt ist in jede Kommune und Kindergarten übertragbar. Weiterführende Problemstellungen ergeben sich weniger in der direkten Durchführung, sondern mehr in der Messbarkeit (äquivalent zu anderen Präventi-onsprojekten) der Wirksamkeit und der Nachhaltigkeit.



Publication History

Article published online:
11 March 2025

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