Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S168
DOI: 10.1055/s-0045-1802245
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
03.04.2025
Postersitzung Psychiatrie – ohne Präsentation
15:30 – 17:00

„GROW HAPPY NBG – Seelisch gesund Aufwachsen im Stadtteil“ ein Projekt zur Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen in der Kommune

M Forkel
1   Gesundheitsamt Stadt Nürnberg, Nürnberg
,
A Frankenberger
1   Gesundheitsamt Stadt Nürnberg, Nürnberg
,
M Schmich
1   Gesundheitsamt Stadt Nürnberg, Nürnberg
,
K Seebaß
1   Gesundheitsamt Stadt Nürnberg, Nürnberg
,
N Weiß
1   Gesundheitsamt Stadt Nürnberg, Nürnberg
› Author Affiliations
 

Hintergrund: Bereits in der frühen Kindheit werden wesentliche Weichen für die lebenslange psychische Gesundheit und damit die Voraussetzung für Wohlbefinden und Lebensqualität gestellt (Klipker et al., 2018). In dieser Lebensphase kann gesundheitsförderliches Verhalten erlernt und verinnerlicht werden und somit positiv auf die Resilienzentwicklung einwirken. Hier setzt das Projekt „GROW HAPPY NBG – Seelisch gesund Aufwachsen im Stadtteil“ an und fokussiert im Setting „Kommune“ strukturell benachteiligte Quartiere sowie Familien mit Mehrfachbelastungen.

Projektumsetzung: GROW HAPPY NBG ist ein Projekt des Gesundheitsamts der Stadt Nürnberg, startete am 01.01.23 und wird über vier Jahre (31.12.26) auf Grundlage des Präventionsgesetztes von der AOK Bayern finanziert. Ziel ist es, in vier sozial angespannten Stadtteilen, das psychisch gesunde Aufwachsen junger Menschen (0-25 Jahre) zu fördern und die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. Auf Ebene der Verhaltensprävention werden Maßnahmen zur Stärkung der seelischen Gesundheit der Adressat*innen gemeinsam mit Akteur*innen aus den Stadtteilen geplant und umgesetzt. Um positiv auf die Verhältnisse einzuwirken, wird der Health-in-all-Policies-Ansatz durch gesamtstädtische Netzwerkarbeit verfolgt. Der Aufbau eines eigenen Präventionsnetzwerks soll dazu beitragen, dass das Thema auch über den Projektzeitraum hinaus diskutiert wird. Um sowohl in der Maßnahmengestaltung als auch im Präventionsnetz mehr Wirkung zu erzielen, steht insbesondere die Partizipation der Adressat*innen im Fokus. Anhand unterschiedlicher Methoden soll deutlich werden, was junge Menschen und Familien in ihrem Umfeld brauchen, um für ihre psychische Gesundheit sorgen zu können.

Diskussion: Neben dem Präventionsdilemma besteht eine wesentliche Herausforderung darin, langfristige Netzwerkstrukturen aufzubauen, obwohl viele potenzielle Praxispartner*innen im Projektgebiet aufgrund der hohen Arbeitsbelastung über geringe zeitliche Kapazitäten verfügen. Beim Projektvortrag soll der Umgang mit diesen Herausforderungen sowie Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden. Des Weiteren soll erörtert werden, wie Beteiligung gelingen kann, sodass für junge Menschen eine gesundheitsförderliche Lebenswelt entsteht, die sich positiv auf deren psychisches Wohlbefinden auswirkt.



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Article published online:
11 March 2025

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