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DOI: 10.1055/s-0045-1802257
Best Practice im Kreis Mettmann: Personalgewinnung und Personalbindung
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Durch den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) wurden finanzielle Mittel für die personelle und technische Ausstattung der Gesundheitsämter bereitgestellt. Die langfristige Besetzung der neu geschaffenen Stellen bleibt jedoch für viele Gesundheitsämter eine Herausforderung [1]. Öffentliche Arbeitgeber müssen sich dem Arbeitnehmermarkt anpassen. Neben dem allgemeinen Fachkräftemangel [2] gibt es viele weitere Faktoren, die die Personalgewinnung im öffentlichen Dienst besonders erschweren, u.a. starre gesetzliche Vorgaben, Vorurteile gegenüber dem öffentlichen Dienst und eine unangemessen niedrige Vergütung bei hoher Verantwortung. Dafür müssen die öffentlichen Arbeitgeber neue Wege gehen – Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind entscheidende Fähigkeiten, um mit dem Wandel der Arbeitswelt Schritt zu halten. Besonders bei der Suche nach Fachkräften aus dem medizinischen Bereich sowie IT-Spezialisten und Verwaltungsfachkräften ist Strategie und Ausdauer gefragt.
Um im gesteigerten Wettbewerb um die Fachkräfte – bei weiterhin fehlendem arztspezifischen Tarifvertrag für den ÖGD [3] – mithalten zu können, müssen die Gesundheitsämter eine zeitgemäße „Unternehmenskultur“ entwickeln, die die Vorteile des ÖGD zum Vorschein bringt [4]. Durch das gezielte Einsetzten von Instrumenten der modernen Personalgewinnung und Personalentwicklung ist es dem Gesundheitsamt Kreis Mettmann über die letzten Jahre gelungen, viele neue Mitarbeiter_innen für sich zu gewinnen. Anhand dieses Beispiels soll gezeigt werden, dass eine erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen, die die neue Arbeitswelt mit sich bringt, auch persönliche Bereitschaft und Unterstützung von Personalverantwortlichen erfordern.
Eine aktuell fast vollständige Stellenbesetzung im Gesundheitsamt Kreis Mettmann weist auf erfolgreiche Umsetzung von Personalgewinnungsstrategien hin. Die Effektivität dieser Strategien wird erst in einigen Jahren realistisch messbar sein. Auch um den Effekt einzelner Maßnahmen besser beurteilen und Maßnahmen gezielter steuern zu können ist eine zukünftige Evaluation sinnvoll. Die Anwendbarkeit der hier eingesetzten Maßnahmen ist dabei sicherlich nicht auf alle Gesundheitsämter übertragbar, da deren Umsetzbarkeit oft von örtlichen Rahmenbedingungen und der Unterstützung durch die Politik abhängig ist.
Publication History
Article published online:
11 March 2025
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