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DOI: 10.1055/s-0045-1802276
Nutzung Digitaler Gesundheitsanwendungen und Gesundheits-Apps durch Jugendliche – Projekt "DiGA für Teens" Jena
Die Nutzung digitaler Medien durch Jugendliche, darunter auch der Gebrauch von Gesundheits-Apps und digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), ist in Deutschland weiterhin ansteigend. Studiendaten zu Einflüssen auf die Gesundheit liegen dagegen für Jugendliche kaum vor, obwohl erste DiGAs für 12- bis 17-Jährige verordnungsfähig sind und Gesundheits-Apps zunehmend Akzeptanz finden.
Methodik: Diese Studie befasst sich mit Fragen zu Art und Häufigkeit der Nutzung, Ursachen, Verhaltensbeeinflussung, Sorgen bezüglich Datensicherheit bis hin zu Schulungswünschen der Jugendlichen selbst. Dazu wurden 533 Fragebögen ausgewertet, welche Schülerinnen und Schüler (SuS) der 8. Klasse im Rahmen von Schuluntersuchungen im Gesundheitsamt Jena ausfüllten. Das Durchschnittsalter der SuS liegt bei 14 Jahre (13 bis 15 Jahre), 300 Befragte waren männlich.
Ergebnisse: 38% der Jugendlichen nutzen keine Technologien im Zusammenhang mit Gesundheit, während knapp 20 % praktisch täglich Apps vor allem mittels Smartphone nutzen. Der Einfluss auf das Gesundheitsverhalten durch Gesundheits-Apps scheint groß, so geben 27 % der Befragen an, dass gesammelte Gesundheitsdaten das eigene Verhalten beeinflusst. DiGAs werden nahezu nicht verwendet. Die eigene Gesundheitskomeptenz wird überwiegend als hoch angegeben. Sorgen um Datensicherheit und Schulungswünsche der SuS in Bezug auf digitale Medien im Zusammenhang mit Gesundheit zeigten sich erstaunlich niedrig.
Fazit: Zur Qualitätssicherung der Arbeit der Gesundheitsämter ist das Wissen um DiGAs und Gesundheits-Apps wichtig. Die ärztliche Beratung von Jugendlichen und Familien durch die Kinder- und jugendärztliche Dienste muss künftig auch dieses Themenfeld beinhalten. Positive und negative Einflüsse auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen müssen erforscht sowie Erkenntnisse in die Praxis überführt werden. Dazu ist es notwendig, dass sich die Akteure des ÖGD mit den Jugendämtern, den Bildungsträgern und den für Digitalisierung zuständigen Stellen vernetzen.
Publication History
Article published online:
11 March 2025
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