Aktuelle Ernährungsmedizin 2002; 27(4): 216-221
DOI: 10.1055/s-2002-33354
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Parameter des Erfolges einer Ernährungsintervention am Beispiel der Immunonutrition

Characterisation of Outcome of Nutritional Interventions. The Case of ImmunonutritionM.  J.  Müller1
  • 1Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Manuskript nach einem Vortrag auf dem Kongress „Ernährung und Immunsystem” 15./16. 2. 2002 in Berlin
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Publication Date:
14 August 2002 (online)

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Zusammenfassung

Der Erfolg einer Ernährungsintervention wird vorrangig durch Parameter des Stoffwechsels und des Ernährungszustandes dokumentiert. Der hohe Aufwand der Erfassung sowie auch die in der Medizin zur Zeit begrenzte ernährungsmedizinische Kompetenz erlauben nur eine geringe Zahl aussagekräftiger wissenschaftlicher Untersuchungen. Dies erschwert auch die Definition und Dokumentation des Erfolges einer Ernährungsintervention in der Praxis. Der „klinische Nutzen” von Ernährungsdiagnostik und Ernährungsintervention ist sowohl in wissenschaftlichen Arbeiten als auch in der klinischen Anwendung schwer zu beurteilen. Er ist auf eine kleinere Patientengruppe beschränkt. Der Erfolg einer Ernährungsintervention wird 1. eher bei Patienten mit moderater Krankheitsaktivität und Zeichen der Malnutrition, 2. bei günstigem Verlauf der Erkrankung, 3. besonders in der langfristigen Anwendung (Rehabilitation) offensichtlich. Deshalb sollten die Identifikation geeigneter Patienten und die Rehabilitation (und weniger die Akutmedizin) zukünftig vorrangiges Thema der Ernährungsmedizin sein.

Abstract

Assessment of parameters of intermediary metabolism or the nutritional state should be used to document the effect of nutritional intervention. Today we are faced with only a limited number of clinical studies on the effect of immunonutrition. The benefit of clinical nutrition-based investigations and therapy is not well documented. It is likely that the benefit of nutritional interventions is limited to a small number of patients. These are patients with low disease-related activities. In addition the value of nutritional interventions increases with the duration of treatment as well as curation. Thus it should become evident as part of rehabilitation measures.

Literatur

Prof. Dr. med. M. J. Müller

Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Düsternbrooker Weg 17

24105 Kiel

Email: mmueller@nutrfoodsc.uni-kiel.de