Zusammenfassung
Am 1.1.2003 ist die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV2001) in Kraft getreten. Für
die Gesundheitsämter ergeben sich neue Aufgaben, wie z. B. die Überwachung von Hausinstallationen
mit Bereitstellung von Trinkwasser für die Öffentlichkeit, insbesondere in Krankenhäusern,
Altenheimen, Kindergärten, Schulen, Hotels, Restaurants usw. Die Gesundheitsämter
sind verpflichtet, ein Überwachungsprogramm auf der Grundlage geeigneter stichprobenartiger
Kontrollen einzurichten.
Die Untersuchungen des Trinkwassers sollen sich auf mindestens die Parameter erstrecken,
die sich in der Hausinstallation nachteilig verändern können. Angesichts der Vielzahl
der zu überwachenden Anlagen stellt sich die Frage, wie die Gesundheitsämter ihrer
Überwachungspflicht in diesem Punkt verantwortungsbewusst nachkommen können.
Eine vom Gesundheitsministerium MFAS des Landes Niedersachsen initiierte bundesweite
Arbeitsgruppe hat hierzu Vorschläge für eine Musterausführungsbestimmung entwickelt,
die inzwischen mit einigen Änderungen von der LAUG[1] verabschiedet und in einigen Bundesländern - mit Veränderungen - veröffentlicht
worden ist.
Die Musterausführungsbestimmung sieht vor, Kranken- und Altenpflegeeinrichtungen mindestens
einmal jährlich, Kinderbetreuungseinrichtungen alle 5 Jahre, sonstige Gemeinschaftseinrichtungen,
Sport- und Freizeiteinrichtungen, Beherbungsbetriebe und Gaststätten nach einer Risikobewertung
stichprobenartig, mindestens jedoch eine Anlage je 10 000 Einwohner zu überprüfen.
Bewirtungseinrichtungen in Bahnhöfen, Häfen uns Flughäfen sollen mindestens einmal
jährlich beprobt werden.
Die Trinkwasseruntersuchung soll sich auf mikrobiologische Parameter, wie E. coli,
coliforme Keime, Keimzahlen bei 22 °C und 36 °C sowie auf die chemischen Parameter
Kupfer und Blei erstrecken. Die Untersuchung auf Legionellen im Warmwassersystem kann
im Einzelfall angeordnet werden.
In dem Vortrag werden die Überlegungen für diese Vorgaben beschrieben sowie Hinweise
für eine praktikable Risikobewertung gegeben.
Abstract
Effective 1.1.2003 the new drinking water regulation (TrinkwV2001) was inacted. For
public health authorities new tasks result, for example the monitoring of house installations
with supply of drinking water for the public, in particular in hospitals, old person
nursing homes, kindergartens, schools, hotels, restaurants etc. Public health authorities
are obligated to establish a monitor programme on the basis of suitable controls by
random sampling.
The investigations of drinking water are to extend to at least the parameters, which
can change in the house installation unfavourably. In view of the multiplicity of
the plants which can be supervised the question arises, how far public health authorities
can conscientiously fulfil their monitoring obligation. The Ministry of Health MFAS
of Lower Saxony initiated country-wide a working group developed for a pattern administrative
regulation, which, revised by the „Länderarbeitsgemeinschaft Umweltbezogener Gesundheitsschutz”
LAUG, has been published in some Lands of the German Federal Republic with changes.
The pattern administrative regulation plans to examine hospitals and old person nursing
homes at least 1 × annually, schools and kindergartens every 5 years, other communal
facilities, sport and leisure facilities, hotels and restaurants after a risk evaluation
by random sampling at least however one plant per 10,000 inhabitants. Restaurants
in stations, ports and airports are to be controlled at least once annually. The drinking
water investigation is to extend to micro-biological parameters, like E. coli, coliform
germs, germs tested at 22 °C and 36 °C as well as the chemical parameters copper and
lead. The investigation on Legionella pneumophila in the warm-water system can be
arranged in individual cases. In this article the considerations for these defaults
are described, and pointers to a practicable risk assessment are given.
Schlüsselwörter
Trinkwasser - Hausinstallationen - Gesundheit - Blei - Kupfer - Mikrobiologie
Key words
Drinking water - house installation - health - lead - copper - microbiological parameters