Gesundheitswesen 2004; 66 - 24
DOI: 10.1055/s-2004-833762

Benachteiligte/benachteiligende Stadtteile als Orte der Gesundheitsförderung

A Hemme 1, G Marsen-Storz 2, R Schwarz 1
  • 1Regiestelle E&C (BMFSFJ –Programmplattform: Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten); Berlin
  • 2Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); Köln

Hintergrund: Mit der Programmplattform E&C hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Maßnahmen ergriffen die der Chancenungleichheit für Kinder und Jugendliche in benachteiligten Quartieren entgegenwirken sollen. Ähnlich wie in anderen Bereichen zeigen eine Vielzahl von Untersuchungen die Zusammenhänge zwischen gesundheitlicher Entwicklung und sozialem Status auf. Diese sind in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf besonders auffällig. Ziele: Handlungsebenen der Gesundheitsförderung, wie der Settingansatz und sozialraumorientierte Ansätze in der Jugendhilfe und Stadtentwicklung verfolgen ähnliche Ansätze und können sinnvoll ergänzt werden. Partizipative Quartiersarbeit in den über 300 E&C-Gebieten wirkt auf beispielgebende Art gesundheitsfördernd. Methoden: Gemeinsam mit der BZgA wurden und werden den Akteuren in benachteiligten/benachteiligenden Stadtteilen Vernetzungsmöglichkeiten offeriert, die der gesundheitlichen Chancenungleichheit entgegenwirken (good practice). Mit drei gemeinsam durchgeführten bundesweiten Fachforen zum Themenfeld Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten konnte der Stellenwert der E&C-Akteure für gesundheitsfördernde Maßnahmen im Quartier verdeutlicht werden. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Ein auf den Stadtteil bezogener gesundheitsfördernder Settingansatz kann einen wirksamen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation und des Zugangs zu gesundheitlicher Versorgung von und für Kinder und Jugendliche in benachteiligten Quartieren liefern.