Gesundheitswesen 2004; 66 - 30
DOI: 10.1055/s-2004-833768

Sind die Alten- und Altenpflegeheime auf die steigende Zahl Demenzkranker vorbereitet? Fortbildungswünsche des Pflegepersonals

B Kuske 1, A Sonntag 1, SG Riedel-Heller 1, MC Angermeyer 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Leipzig

Hintergrund: Mehr als die Hälfte der Alten- und Altenpflegeheimbewohner leidet heute an einer demenziellen Erkrankung. Mit der Bewohnerstruktur in den Heimen haben sich auch die Anforderungen an das Personal gewandelt. Die vorliegende Arbeit erfasst Fortbildungswünsche von Pflegepersonal und beschreibt deren Verankerung in einem Interventionsprojekt zum Training von Pflegepersonal im Umgang mit Demenzkranken.

Methode: Im Rahmen einer Vollerhebung in allen 27 Alten- und Altenpflegeheimen der Stadt Leipzig mit insgesamt 1203 Pflegekräften wurden Fortbildungswünsche der Mitarbeiter quantitativ erfasst. Dies war Ausgangspunkt für die Durchführung einer Focusgruppe, deren inhaltsanalytische Auswertung eine detaillierte Beschreibung der Fortbildungswünsche in diesem Bereich liefert. Ergebnisse: Gerontopsychiatrische Inhalte wurden von über drei Viertel der Mitarbeiter gewünscht und sollen damit einen wesentlichen Schwerpunkt gegenwärtiger Fortbildungsaktivitäten darstellen. Die im Rahmen der Focusgruppe identifizierten Aspekte wurden in einem Trainingsprogramm für das Personal zum Umgang mit Demenzkranken verankert. Schlussfolgerungen: Die Entwicklung von Trainingsprogrammen muss sich an den Bedürfnissen des Pflegpersonals orientieren. Zudem ist eine Evaluation von Fortbildungsangeboten unerlässlich. Ein entsprechendes Projekt zur Evaluation des entwickelten Trainingsprogramms im Rahmen einer prospektiven kontrollierten Interventionsstudie wird vorgestellt.