Gesundheitswesen 2004; 66 - 66
DOI: 10.1055/s-2004-833804

Prävention und Gesundheitsförderung in den Settings KiTa und Schule: Ergebnisevaluation durch den ÖGD

B Szagun 1
  • 1Landratsamt Bodenseekreis, Gesundheitsamt

Schulen und Kindertagesstätten werden in den nächsten Jahren wichtige Schwerpunkte für settingbezogene Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung darstellen. Notwendig werden vor allem integrierte Ansätze sein, die SOC-zentrierte Maßnahmen konzeptuell mit auf die bundesweit vereinbarten Zielbereiche Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung fokussierenden spezifischen Maßnahmen verbinden.

Eine bedeutsame Frage ist diejenige nach den zukünftigen Evaluationsstandards für diese Maßnahmen. Anzustreben ist aufgrund der unüberschaubaren Vielfalt der bisherigen praktischen Ansätze, die auch als Defizit von „good practice“ interpretiert werden muss, eine Evaluation von Prozess, Struktur und Ergebnis der Maßnahmen. Speziell Letzteres wurde bisher sträflich vernachlässigt, und dies nicht nur aufgrund der mit einer Ergebnisevaluation verbundenen methodischen Probleme.

In der jetzigen Konzipierung zukünftiger Standards wird unter anderem die Praktikabilität von Evaluationsverfahren eine große Rolle spielen. Ansatzpunkte sowohl im Assessment wie der Evaluation bieten sich etwa in den durch den ÖGD durchgeführten Untersuchungen in KiTas und Schulen. Diese werden schon heute teilweise kleinräumig ausgewertet und dienen so der Identifikation von Settings mit überdurchschnittlichem Anteil gesundheitlich und sozial benachteiligte Kinder zur Priorisierung bei nicht flächendeckend möglichen präventive Maßnahmen. Die hierfür verwendeten Verfahren sind mit vergleichsweise geringem Aufwand implementierbar und ebenso evaluativ verwendbar. Als Indikatoren für die o.g. Zielbereiche böten sich der BMI, motorische Testverfahren und Erhebungen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität an, die für eine solche Verwendung überregional standardisiert werden sollten.

Im Sinne der Implementierung von Public Health Practice hierzulande ist es im Rahmen der zur Zeit stattfindenden konzeptuellen Planungen im Feld KiTa und Schule dringend geboten, die Entwicklung der kleinräumigen und handlungsbezogenen Sozial- und Gesundheitsberichterstattung fachlich zu vereinheitlichen und strukturell zu etablieren.