Gesundheitswesen 2004; 66 - 169
DOI: 10.1055/s-2004-833907

Volumen-Outcome-Analysen der operativen Versorgung in Deutschland

G Heller 1, C Günster 1, H Schellschmidt 1
  • 1Wissenschaftliches Institut der AOK, WIdO

Hintergrund: Obwohl Volume-Outcome-Analysen vor dem Hintergrund der aktuell geführten Mindestmengendiskussion dringend benötigt werden, liegen aus Deutschland nur wenige empirische Studien zu diesem Thema vor. Ziel dieser Studie war es daher, für verschiedene operative Tracer an Hand einer bundesweiten Datenbasis zu untersuchen, ob auch in Deutschland relevante Zusammenhänge zwischen Leistungsvolumen und Outcome existieren. Methoden: Als Datengrundlage wurden bundesweite Abrechungsdaten von vollstationären AOK-Patienten aus den Jahren 1999–2002 verwendet. Für die Tracerdiagnosen Mammakarzinom, elektive Hüft-TEP, Knie-TEP und Kolonkarzinom wurden Analysen mit dem Endpunkt Sterblichkeit während des Krankenhausaufenthaltes, aber auch zu weiteren Outcome-Variablen wie z.B. Revisionen und Wiederaufnahmen durchgeführt. Alter und Geschlecht, aber auch PCCL und relevante Nebendiagnosen wurden in robusten multivariaten logistischen Regressionsmodellen zur Risikoadjustierung verwendet. Ergebnisse: Für alle untersuchten Tracer fanden sich erhöhte rohe und adjustierte Mortalitätsraten in den kleineren Kliniken. Diskussion: Der durchgängig beobachtete risikoadjustierte Mortalitätsgradient weist auf eine höhere perioperative Mortalität in kleineren Kliniken hin. Schlussfolgerungen: Weitere detaillierte Analysen sollten klären, ob die beobachteten Ergebnisse auf Qualitätsprobleme in kleineren Kliniken zurückführbar sind und in welchem Umfang die verwendeten Daten für einen empirischen Beitrag zur Mindestmengendiskussion genutzt werden können.