Gesundheitswesen 2004; 66 - 220
DOI: 10.1055/s-2004-833958

Merkmale der Arbeit im Feuerwehrdienst und ihre Auswirkungen auf die Mitarbeiter

D Schulze 1, D Sonnenberg 1, Th Hering 1, I Beerlage 1
  • 1Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Magdeburg

Hintergrund: Im Zentrum der Erforschung von Beanspruchungsfolgen bei freiwilligen und beruflichen Feuerwehren standen bisher extreme Ereignisse sowie die posttraumatische Belastungsstörung, weniger dagegen Alltagsbelastungen sowie die Arbeitsbedingungen und ihr Einfluss auf Gesundheitsparameter von Einsatzkräften, z.B. auf Burnout und Wohlbefinden. Ziel: Anforderungen und Belastungen, die sich aus der Arbeit in beruflichen und freiwilligen Feuerwehren ergeben, werden identifiziert, ihr Einfluss auf Gesundheitsparameter (u.a. Burnout und Wohlbefinden) ermittelt. Methoden: Mit einem standardisierten Fragebogen werden gegenwärtig N=705 Einsatzkräfte der beruflichen und freiwilligen Feuerwehr der Bundesländer Sachsen- Anhalt und Berlin befragt. Das Instrument enthält neben bewährten Instrumenten (z.B. Maslach-Burnout-Inventory) neue Skalen, insbesondere zu Tätigkeitsspezifika und Einsatzbedingungen. Ergebnisse: Die Ergebnisse konzentrieren sich auf Zusammenhänge zwischen tätigkeitsspezifischen sowie arbeitsorganisatorischen Anforderungen und gesundheitlichen Parametern im Vergleich der freiwilligen und beruflichen Feuerwehren. Von ungünstigen Arbeitsbedingungen und hohen Alltagsbelastungen wird im Ergebnis der laufenden Studie erwartet, dass sie in hohem Maß die Gesundheit und Wohlbefinden der Einsatzkräfte beeinträchtigen und insbesondere Burnout als Maß der individuellen Vulnerabilität in zukünftigen extrem belastenden Einsätzen erhöhen. Unterschiede in den Stressorenprofilen zwischen den befragten Gruppen werden analysiert. Diskussion: Mit dem Ziel der Prävention posttraumatischer Belastungsstörungen nach extremen Einsätzen rücken Beeinträchtigungen von Wohlbefinden und Gesundheit, insbesondere Burnout, als Vulnerabilitätsfaktorenals ins Zentrum der Herausforderung für die Gesundheitsförderung bei haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften. Schlussfolgerungen: Maßnahmen zur Burnout-Prävention, z.B. die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die angemessene Vorbereitung auf die Tätigkeit (Alltagsbelastungen), werden vorgeschlagen.