Gesundheitswesen 2004; 66 - 237
DOI: 10.1055/s-2004-833975

Vernetzungsformen in der Psychosozialen Notfallversorgung

L Nörenberg 1, I Beerlage 1
  • 1Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen, Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

Hintergrund: Gegenwärtig ist die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) in der präklinischen Notfallmedizin für Opfer, Angehörige und Hinterbliebene sowie für Einsatzkräfte im Zivil- und Katastrophenschutz durch eine eher unkoordiniert arbeitende Vielfalt von Angeboten und Anbietern gekennzeichnet. Von einer Vernetzung erhoffen sich die Akteure und politisch Verantwortlichen nicht nur eine schnellere Alarmierung im Ereignisfall, sondern auch eine Verbindlichkeit hinsichtlich der Qualitätsstandards und Koordination von Aktivitäten. Ziel: Auf der Basis der Analyse unterschiedlicher, bereits praktizierter Vernetzungsinitiativen und Vernetzungsformen im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit und Grenzen soll eine umfassende, bundesweite, regional in Strukturen des Katastrophenschutzes eingebundene Vernetzungsstruktur beschrieben werden, die die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Vernetzungsvarianten zusammenführt. Methode: Qualitative Experteninterviews mit Schlüsselpersonen von Vernetzungsinitiativen in der PSNV. Ergebnisse: Es werden die vergleichenden Analysen der realisierten Vernetzungsmodelle vorgestellt und ihre Leistungsfähigkeit eingeschätzt. Vergleichsdimensionen sind: Beteiligte Akteure, Kooperationsformen, Kooperationsvereinbarungen, strukturelle Einbindung und Vernetzung mit den Behörden und Organisationen in der Gefahrenabwehr. Diskussion und Schlussfolgerungen: Es werden Empfehlungen zur Vernetzung der PSNV für unterschiedliche Zielgruppen vorgeschlagen, die leistungsfähige Elemente und Prozesse zusammenführen, so dass bundesweit flächendeckend installierte Angebote im Alltag und im Katastrophenfall ihre Hilfen fachlich und organisatorisch aufeinander abgestimmt anbieten und durchführen können.