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DOI: 10.1055/s-2005-922295
Keratoconjunctivitis sicca – Korrelation klinischer Befunde mit der Entzündungszelldiagnostik mittels HRT-II mit Kornea-Modul
Hintergrund: Der Keratoconjunctivitis sicca liegt eine komplexe Störung der Augenoberfläche zugrunde, die häufig durch ein entzündliches Geschehen gekennzeichnet ist. Die Immunpathogenese der Keratoconjunctivitis sicca ist bisher nur teilweise verstanden. Bisherige Beobachtungen deuten darauf hin, dass sich im menschlichen Hornhautstroma dendritische Zellen und Makrophagen als antigenpräsentierende Zellen des Immunsystems befinden.
Ziel unserer Studie war die Korrelation der subjektiven und objektiven Parameter der Keratoconjunctivitis sicca mit den morphologischen Befunden der Kornea, die mittels des HRT-II mit Rostocker Cornea Modul (RCM) erhoben werden können sowie deren Evaluierung unter antientzündlicher Therapie.
Methoden: Im Rahmen einer ambulanten Spezialsprechstunde erfolgt eine weitergehende Diagnostik und Therapie der Keratokonjunktivitis sicca. Neben ausführlicher Anamnese, Erfassung des subjektiven Beschwerdegrades und Tränenfilmtests erfolgt die Beurteilung des morphologischen Befundes an der Spaltlampe. Mithilfe des HRT II mit RCM können bei den Patienten in vivo Strukturveränderungen der Hornhaut mit hoher Auflösung untersucht werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Entzündungszellen der Hornhaut gelegt: Sie dienen als morphologische Zielparameter bei der Beurteilung einer antientzündlichen Therapie.
Ergebnisse: Sowohl bei den Patienten mit Sjögren-bedingter als auch nicht Sjögren-bedingter Keratokonjunktivitis sicca zeigten sich im Hornhautstroma dendritische Zellen, die nicht nur in der peripheren sondern auch in der zentralen Kornea mittels HRT-II mit RCM dargestellt werden konnten. Unter antientzündlicher Therapie (Eigenserum AT, Cyclosporin 0,05% AT) zeigte sich bei einem Teil der Patienten eine Änderung der zentralen Dichte der dendritischen Zellen.
Schlussfolgerungen: Die morphologische Darstellung entzündlicher Hornhautveränderungen der Keratoconjunctivitis sicca und ihre Korrelation mit den subjektiven und objektiven Parametern, kann zum Verständnis der Immunpathogenese und zur Therapieoptimierung dieser Erkrankung beitragen.