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DOI: 10.1055/s-2007-992322
Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Adipositas bei Vorschulkindern*
Zielsetzung: Wie ist die gesundheitsbezogene Lebensqualität in einer repräsentativen Stichprobe von niedersächsischen Vorschulkindern ausgeprägt? Besteht ein Zusammenhang zwischen Übergewicht/Adipositas der Kinder bzw. ihrer Eltern und der Lebensqualität von Jungen und Mädchen im Vorschulalter? Methode: 33 Kindergärten aus ganz Niedersachsen nehmen an der zweijährigen prospektiven Cross-Over Längsschnittstudie zur Primärprävention von Adipositas teil. Erhoben werden neben der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Kiddy-Kindl 4–7 Jahre und Fremdrating durch Elternbogen, Ravens-Sieberer & Bullinger, 1998), die Körpermaße der Kinder (BMI, Taillen,- Bauch- und Hüftumfang) und Eltern (BMI), sowie soziodemographischen Daten (Alter, Geschlecht, Nationalität der Eltern). Ergebnisse: Von 692 Kindern (mittleres Alter: 4,6 ± 0,4 Jahre; 50,7% Jungen) lagen vollständige Datensätze vor. Die mittlere Lebensqualität aus Sicht der Kinder ergab einen Total-Score von 85,0 ± 10,5. Zwischen den Geschlechtern und zwischen deutschen oder nichtdeutschen Kindern zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Insgesamt 9,44% der Mädchen waren übergewichtig, 4,42% adipös. Bei den Jungen waren 5,76% übergewichtig und 4,32% als adipös einzuschätzen. Zwischen den Gewichtsgruppen und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität aus Sicht der Kinder und der Eltern konnte kein systematischer Zusammenhang nachgewiesen werden (p jeweils < 0,1). Zusammenfassung: Vorschulkinder besitzen in der Selbsteinschätzung und in der Fremdeinschätzung durch ihre Eltern eine hohe gesundheitsbezogene Lebensqualität. Es lässt sich in diesem Alter anders als bei Schulkindern noch kein systematischer Zusammenhang zwischen gesundheitsbezogener Lebensqualität und Gewicht der Kinder belegen. *Mit Unterstützung des BKK-Landesverbandes Niedersachsen/Bremen und des Nationalen Aktionsforums Diabetes Mellitus (NAFDM).