Eur J Pediatr Surg 1989; 44(1): 8-12
DOI: 10.1055/s-2008-1042635
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopisch-perkutanes Legen eines Leitfadens zur Bougierungsbehandlung der Speiseröhre nach drittgradiger Verätzung: Eine neue Methode ohne Laparotomie

Endoscopic Percutaneous Placement of an Orogastric Thread after Third-Degree Cauterization: A New Method without LaparotomyJ.  Hager1 , F.  Aigner2
  • 1Abteilung für Kinderchirurgie (Leiter: Prim. Dr. G. Menardi) der I. Universitätsklinik für Chirurgie (Vorstand: Prof. Dr. F. Gschnitzer)
  • 2Gastroenterologisches Labor und Endoskopie (Leiter: Prof. Dr. H. Reissigl) der Chirurgischen Universitätskliniken Innsbruck
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Abstract

For successful treatment of third degree caustic burns of the esophagus, early bouginage and cortisone medication are mandatory. We use Rehbein bougies under guidance of a orogastric thread. To place this, laparotomy had been required so far.

A new procedure for endoscopic gastrostomy is described to avoid the laparotomy. This method was performed in 7 children and one adult. There were no complications. The introduced procedure is recommended as a simple and safe technique, using endoscopy for thread placement as well as for diagnostic evaluation.

Zusammenfassung

Bei der Behandlung drittgradiger Verätzungen der Speiseröhre kommt der Frühbougierung neben der Cortisonmedikation eine wesentliche Bedeutung zu. Während an unserer Klinik Erwachsene unter radiologischer Überwachung nach der Eder-Puestow-Methode bougiert werden, bevorzugen wir bei Kindern, um wiederholte Bestrahlungen des Mediastinum zu vermeiden, die von Rehbein angegebene Dilatation des Ösophagus über einen Führungs-faden. Das Einbringen dieses Fadens machte bisher eine Laparotomie notwendig.

Wir haben nun, um die chirurgische Intervention umgehen zu können, eine Technik entwickelt, den Leitfaden endoskopisch-perkutan zu legen. Unsere diesbezüglichen Überlegungen, realisiert an einem Krankengut von sieben Kindern und einer jungen Frau, werden unter Beschreibung des Handlings vorgestellt und diskutiert. Komplikationen sind bei keinem der Patienten aufgetreten. Die Methode kann als ein den Betroffenen nicht zusätzlich belastender Eingriff empfohlen werden, zumal ja eine Endoskopie aus diagnostischen Gründen, eben zur Beurteilung des Verätzungsgrades, ohnedies durchgeführt werden muß.

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