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DOI: 10.1055/s-2008-1050317
© 1987 F. Enke Verlag Stuttgart
Über die Ursachen unzureichenden Sehens bei Kraftfahrern und ihre Bedeutung im Straßenverkehr
Causes of Inadequate Visual Acuity Among Drivers and Its Importance in Road TrafficPublication History
Manuskript erstmais eingereicht 10. 6. 1986
zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 19. 6. 1986.
Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Aus der Analyse der Daten von 462 sehungeeigneten Kraftfahrern ergibt sich, dass die Länge der Nichteignungsphase, in der die Betroffenen ungeeignet am Straßenverkehr teilgenommen haben, sowie die Häufigkeit und der Zeitpunkt der Besuche beim Augenarzt weitgehend durch die Ursache des Sehmangels im Einzelfall bestimmt werden. Die häufigste Ursache für unzureichende Sehschärfe ist der Brechungsfehler, der vorwiegend bei Kraftfahrern im jugendlichen und mittleren Alter gefunden wird. Im höheren Lebensalter sind Linsenverdichtungen und -trübungen die häufigste Sehmangelursache. Das Gewicht der verschiedenen Ursachen als Unfallrisiko wird zusätzlich dadurch verändert und bestimmt, dass die Fahrleistung der jüngeren Kraftfahrer während der Nichteignungsphase erheblich größer ist als diejenige der älteren. - Sehmängel können durch vorsorgliche Sehschärfekontrollen als Unfallrisiko weitgehend ausgeschaltet werden. Die zuständigen Behörden müssen durch entsprechende Regelungen dafür sorgen, dass die Führerscheininhaber ihre Sehschärfe regelmäßig prüfen lassen und die den Sehtest nicht bestehenden Kraftfahrer durch den Augenarzt auf Seheignung untersucht werden. Der Augenarzt hat die schwierige Aufgabe, sehgestörte Kraftfahrer bezüglich ihres Verhaltens im Straßenverkehr zu beraten und Ungeeignete davon zu überzeugen, dass sie auf das Autofahren verzichten müssen.
Summary
From an analysis of the data of 462 automobile drivers with inadequate visual acuity it was established that the frequency of visits to the ophthalmologist by drivers with inadequate vision is determined less by age than by the cause of the visual deficiency. Here, considerable differences appear in the duration of inadequate vision before it is detected by the ophthalmologist and in the frequency of visits to the ophthalmologist. These have the effect that the refractive error, the most common visual deficiency among younger drivers, is considerably more important as an accident risk in road traffic than one might assume from the number of those affected. A precautionary elimination of visual deficiencies as cause of accidents therefore necessitates an examination of visual acuity which includes all age groups. In order to eliminate visual deficiencies in road traffic as a cause of accidents as a precaution, the officials responsible must find a practicable way of detecting and eliminating these deficiencies so early as possible. On the other hand, ophthalmologists must make it clear to their visually unsuited patients that in their own and the general interest they should give up driving.