Zahnmedizin up2date 2019; 13(01): 23-39
DOI: 10.1055/a-0668-0286
Zahnerhaltung, Prävention und Restauration
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Minimalinvasive Therapie koronaler karies- und nicht kariesbedingter Defekte

Ramona Rothmeier
,
Thomas Attin
,
Tobias T. Tauböck
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Publication Date:
16 February 2019 (online)

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Karies stellt nach wie vor die häufigste Erkrankung der Zahnhartsubstanz dar. In der täglichen Praxis werden zunehmend jedoch auch nicht kariöse Defekte beobachtet. Der Artikel stellt minimalinvasive Therapieansätze zur Versorgung kariöser und nicht kariöser Defekte verschiedenster Ursache vor. Beleuchtet werden die Hintergründe sowie Vor- und Nachteile der jeweiligen Therapien, um einen möglichst langfristigen Zahnerhalt zu erzielen.

Kernaussagen
  • Neben Karies befasst man sich in der heutigen präventiven und restaurativen Zahnerhaltung zunehmend mit multifaktoriell verursachten, nicht kariösen Defekten.

  • Ziel der restaurativen Zahnerhaltung ist die maximale Zahnhartsubstanzschonung, um die Integrität des Zahnes möglichst zu bewahren.

  • Das Indikationsspektrum für direkte Restaurationen hat sich soweit erweitert, dass in vielen Fällen auf indirekte Restaurationen und dafür notwendige Präparationsmaßnahmen verzichtet werden kann.

  • Moderne Adhäsivtechniken und Füllungsmaterialien sind entscheidende Hilfsmittel bei der Wiederherstellung der oralen Gesundheit, Funktion und Ästhetik.

  • Die Kariesinfiltration schließt die therapeutische Lücke zwischen Prävention und restaurativer Therapie. Mit dieser mikroinvasiven Methode kann das Fortschreiten initialer Läsionen zum Stillstand gebracht werden.

  • Tunnelpräparationen stellen technisch anspruchsvolle minimalinvasive Präparationsformen dar, mit denen gesunde Zahnhartsubstanz geschont werden kann.

  • Nicht kariöse Defekte gewinnen in der westlichen Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Für eine langfristig erfolgreiche Therapie sind nicht nur die Versorgung der Defekte von Bedeutung, sondern auch die Abklärung der Ursachen und die Aufklärung des Patienten.

  • Eine Bisshebungstherapie kann mit direkten Kompositaufbauten rein additiv und ohne Präparationsmaßnahmen durchgeführt werden.

  • Reparaturen sind ein wesentlicher Bestandteil eines minimalinvasiven Behandlungskonzepts.

  • Mit direkten Kompositen und einem rein additiven Vorgehen ist es möglich, auch umfangreiche Versorgungen durchzuführen.

  • Für einen langfristigen Zahnerhalt sind die Aufklärung der Patienten und die Prävention von kariösen und nicht kariösen Läsionen wichtige Voraussetzungen.