Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2019; 13(01): 43-54
DOI: 10.1055/a-0677-2414
Leber, Galle, Pankreas, Milz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rekonstruktionsmöglichkeiten nach iatrogenen Verletzungen im Leberhilus

Hans-Michael Tautenhahn
,
Utz Settmacher
,
Jürgen Zanow
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 February 2019 (online)

Preview

Einen Überblick über die anatomischen Varianten des Leberhilus sowie Strategien, wie man während einer Cholezystektomie die Verletzung der Strukturen im Leberhilus vermeiden kann, gibt ein vorangegangener Artikel [1]. Wie und welche Möglichkeiten der Therapie wann einzusetzen sind, soll in diesem Beitrag dargestellt werden.

Kernaussagen
  • Die Klinik eines Patienten nach Cholezystektomie in Zusammenschau mit den routinemäßigen laborchemischen Untersuchungen gibt in fast allen Fällen den ersten Hinweis auf eine iatrogene Verletzung am Gallengang.

  • Sollte der Verdacht auf eine Gallenwegverletzung bestehen, so ist die Endoskopie (ERC) der Goldstandard in der Diagnostik und bietet gleichzeitig die Möglichkeit zur Intervention.

  • Wenn weder eine Naht noch eine Rekonstruktion des verletzten Gallengangs möglich sind, sollte eine biliodigestive Anastomose angestrebt werden.

  • Kombinierte Verletzungen von Gallengang- und Gefäßsystem sind häufig anzutreffen und fordern ein breites Behandlungsspektrum von der interventionellen Therapie über die Leberresektion bis hin zur Lebertransplantation.

  • Bei einer Verletzung des Gallengangs, auch bei Verdacht, muss rasch gehandelt werden und bei Bedarf der Patient in ein hepatobiliäres Zentrum verlegt werden.