Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(03): 174-176
DOI: 10.1055/a-0967-7363
Aktuell diskutiert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische Validierung des BREAST-Q Modul brusterhaltende Therapie

Ilona Stolpner
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Jörg Heil
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Manuel Feißt
2   Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
,
Margarete Karsten
3   Universitäts-Frauenklinik, Charité, Berlin, Deutschland
,
Walter Weber
4   Brustzentrum, Universitätsklinikum Basel; Basel, Schweiz
,
Jens-Uwe Blohmer
3   Universitäts-Frauenklinik, Charité, Berlin, Deutschland
,
Tobias Forster
5   Klinik für Radioonkologie, Universität Heidelberg; Heidelberg, Deutschland
,
Florian Schütz
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Christof Sohn
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Michael Golatta
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
André Hennigs
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
11 September 2019 (online)

Zielsetzung

Da heutzutage nach onkologischen Brustkrebsoperationen ein langes krankheitsfreies Überleben erreicht werden kann [1], müssen Ergebnisbeurteilung und Qualitätskontrolle um den Endpunkt der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQOL) sowie der Patientenzufriedenheit erweitert werden. Bei 70–80 % der Patientinnen mit primärem Mammakarzinom kann eine Heilung im Sinne eines Nichtwiederkehrens des Tumorleidens erreicht werden. Daher geht es mehr allein darum, ob und wie lange Mammakarzinom-Patientinnen überleben, sondern auch wie gut. Diese Fragestellung rückt zunehmend in das Interesse klinischer Studien, wird bislang jedoch durch unterschiedliche Methoden erfasst. Besonders beliebt sind die inzwischen häufig verwendeten PROMs (patient-reported outcome measures) [2]. Die meisten der etablierten PROMs sind jedoch weder auf die spezielle körperliche wie auch psychosoziale Situation von Mammakarzinom-Patientinnen zugeschnitten, noch liefern sie Daten auf statistisch hohen Skalenniveaus. Die meist ordinal skalierten Daten lassen streng genommen keine individuellen Patientenanalysen zu, wie sie in der klinischen Praxis jedoch häufig notwendig sind. Der BREAST-Q ist ein Patientenfragebogen, der zur Beurteilung der HRQOL nach Brustoperationen bestimmt ist. Er besteht aus jeweils verschiedenen Modulen zur Anwendung bei Mastektomie, Rekonstruktion, Augmentation und BET; für jedes Modul wird je ein Fragebogen prä- und postoperativ angewandt [3]. Aufgrund der besonderen Entwicklung anhand der Rasch-Methode (im Gegensatz zur klassischen Testtheorie bei den bisher etablierten Instrumenten) generiert der BREAST-Q Fragebogen Daten auf Intervallskalenniveau und ist somit sowohl für klinische Studien mit Gruppenvergleichen als auch zur Entscheidungsfindungshilfe bei individuellen Patientenanalysen geeignet [4]. Ziel dieser Studie war es, das zuletzt entwickelte BREAST-Q Modul für brusterhaltende Therapie (BET) auf Deutsch zu übersetzen und in einer prospektiven klinischen Kohorte auf seine psychometrischen Qualitäten (Akzeptabilität, Reliabilität und Validität) zu untersuchen.

 
  • Literatur

  • 1 Ferlay J, Soerjomataram I, Dikshit R. et al. Cancer incidence and mortality worldwide: sources, methods and major patterns in GLOBOCAN 2012. Int J Cancer 2015; 136: E359-E386
  • 2 Javid SH, Lawrence SO, Lavallee DC. Prioritizing Patient-Reported Outcomes in Breast Cancer Surgery Quality Improvement. Breast J 2017; 23: 127-137
  • 3 Pusic AL, Klassen AF, Scott AM. et al. Development of a new patient-reported outcome measure for breast surgery: the BREAST-Q. Plast Reconstr Surg 2009; 124: 345-353
  • 4 Boone WJ. Rasch analysis for instrument development: why, when, and how?. CBE — Life Sciences Education 2016; 15: rm4
  • 5 Stolpner I, Heil J, Feißt M. et al. Clinical Validation of the BREAST-Q Breast-Conserving Therapy Module. Ann Surg Oncol 2019; DOI: 10.1245/s10434-019-07456-y.