Rehabilitation (Stuttg) 2019; 58(06): 356
DOI: 10.1055/a-1039-5206
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Alltagsorientierte kognitive Rehabilitation hilft Menschen mit Demenz

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Publication Date:
09 December 2019 (online)

Im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten kontrollierten Studie aus Großbritannien mit 475 Teilnehmern wurde festgestellt, dass Menschen mit Demenz im Frühstadium oder verwandten Demenzerkrankungen, die bei sich zu Hause eine klientenzentrierte und alltagsorientierte Einzeltherapie durchlaufen, große Fortschritte bei der Erreichung ihrer Alltagsziele machen. Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, ob eine zusätzlich zur Standardversorgung durchgeführte kognitive Rehabilitation im Vergleich zur Standardversorgung für die Zielgruppe und deren betreuende Angehörige klinisch wirksam und kosteneffektiv ist. Eingeschlossen wurden Personen mit Alzheimer-Krankheit, vaskulärer Demenz oder einer Demenz-Mischform; das Durchschnittsalter lag bei 78,56 Jahren. Die Interventionsgruppe erhielt innerhalb von 3 Monaten 10 Therapieeinheiten kognitive Rehabilitation, im anschließenden halben Jahr weitere 4 Einheiten zum Erhalt des Therapieerfolgs. Sowohl 3 Monate als auch 9 Monate nach Beginn der Intervention zeigten sich große und signifikante Effekte bezüglich der Erreichung der Alltagsziele der Erkrankten und ihrer Angehörigen. Darüber hinaus ergaben sich Hinweise, dass die Intervention in Bezug auf die Realisierung der Alltagsziele der Teilnehmer kosteneffektiv ist. Die Studie mit dem Titel „Goal-oriented cognitive rehabilitation for early-stage Alzheimer’s and related dementias: the GREAT RCT“ erschien im März 2019 im Open-Access-Journal: Health Technology Assessment 2019; 23 (10) und ist u. a. auf der Unterseite des National Institute for Health Research (NIHR) www.journalslibrary.nihr.ac.uk/ zu finden. Zu einem ähnlichen Forschungsgegenstand wurde im März 2019 die australische Studie „Cognitive training for people with mild to moderate dementia“ in der Cochrane Database of Systematic Reviews (doi: 10.1002/14651858.CD013069.pub2) veröffentlicht.

(Quelle: Ergotherapie und Rehabilitation 10/2019; NIHR)