Diabetologie und Stoffwechsel 2020; 15(06): 447-449
DOI: 10.1055/a-1247-1283
DDG-Preisträger

Mitochondrien im Mittelpunkt der zytokinvermittelten β-Zellzerstörung – Ernst-Friedrich-Pfeiffer-Preis 2020 – eine Kurzübersicht des Preisträgers Ilir Mehmeti

Ilir Mehmeti
Dr., Institut für Klinische Biochemie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
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Der Autoimmunprozess, der zum Typ-1-Diabetes mellitus (T1DM) führt, wird durch die Infiltration der Langerhans’schen Inseln des Pankreas mit aktivierten Immunzellen ausgelöst. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Makrophagen, CD4+- und CD8+-T-Lymphozyten sowie in geringerem Maß um B-Lymphozyten und NK-Zellen [1]. Die β-Zellzerstörung kann sowohl direkt über Zell-Zell-Interaktion als auch indirekt über proinflammatorische Zytokine vermittelt werden. Diese humoralen Immunmediatoren, insbesondere Interleukin-1β (IL-1β), Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) und in geringerem Umfang auch Interferon-ƴ (IFN-ƴ), werden von aktivierten Makrophagen sowie zytotoxischen T-Lymphozyten produziert und sezerniert [2] [3]. Über die entsprechenden Oberflächenrezeptoren initiieren diese Zytokine vielfältige intrazelluläre Signalkaskaden, an deren Ende die Apoptose der pankreatischen β-Zellen steht [4]. Dabei kommt den freien reaktiven Sauerstoff- (ROS) und Stickstoffspezies (RNS) eine besondere Bedeutung zu. Diese zellschädigenden Verbindungen werden einerseits extrazellulär durch aktivierte mononukleäre Immunzellen freigesetzt, andererseits entstehen sie infolge der Zytokinwirkung in der β-Zelle selbst [5].



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Article published online:
08 December 2020

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