Zusammenfassung
Für die Hochschulmedizin ergeben sich aus der wachsenden Bedeutung von
Prävention und Gesundheitsförderung neue Herausforderungen. So
müssen neben Krankheiten verstärkt Gesundheitsressourcen und
-kompetenzen in den Blick genommen werden, um die Gesundheit zu stärken
und Krankheit zu vermeiden oder hinauszuzögern. Diese Inhalte
müssen zur Vorbereitung der späteren Fachkräfte bereits
in die medizinische Ausbildung integriert werden. Mit dem Ziel einer
stärkeren inhaltlichen Verankerung von Prävention und
Gesundheitsförderung und einer Stärkung der Zusammenarbeit von
Ärzt*innen mit anderen Gesundheitsberufen wird modellhaft ein
longitudinales Mustercurriculum für Studierende der Humanmedizin und
Erziehungswissenschaft an der Universität Augsburg entwickelt. Die
Studierenden sollen im Setting Hochschule für die Themen
Prävention und Gesundheitsförderung tiefgehender sensibilisiert
werden, interdisziplinär erste Erfahrungen sammeln und
anschließend in kleineren Projekten als Peers Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung ihrer Mitstudierenden planen und umsetzen. Damit
soll das Setting Hochschule durch und für Studierende
gesundheitsförderlich gestaltet werden. Das Mustercurriculum soll
anderen Hochschulen „good practice“ Beispiele zur
Verfügung stellen, die dann lokal adaptiert und in die jeweiligen
Curricula integriert werden können.
Abstract
In academic medicine, the growing importance of disease prevention and health
promotion poses new challenges. Besides diseases, the focus must also be on
health resources and competences in order to promote health and to prevent
diseases or their prolonged manifestation. These aspects must already be
integrated into medical education in order to equip future professionals. With
the aim of integrating health promotion and disease prevention more strongly in
the curriculum and strengthening the interdisciplinary collaboration between
physicians and other health care professionals, a prototypical longitudinal
model curriculum is being developed for students of medicine and educational
science with a focus on health pedagogy at Augsburg University. Students learn
about health promotion strategies in the University setting, gain initial
interdisciplinary experience and then plan and implement health promotion
initiatives for their fellow students in smaller projects as peers. The
intention is to make the university setting more health-promoting for as well as
by students.The model curriculum is intended to provide other university
locations with “good practice” examples that can then be locally
adapted and integrated into the respective curricula.
Schlüsselwörter Prävention - Gesundheitsförderung - medizinische Ausbildung - Gesundheitspädagogik
- Interprofessionelle Ausbildung - Curriculum Gesundheitsförderung
Key words prevention - undergraduate medical education - health pedagogy - Interprofessional
education - curriculum health promotion - health promotiononline publiziert 2022