Zusammenfassung
Traditionell wird das Hornhautendothel als postmitotisch angesehen, sodass von einer
spontanen Regeneration nach Verlust von Endothelzellen (z. B. im Rahmen der Fuchsʼschen
endothelialen
Hornhautdystrophie) nicht ausgegangen wird. Dennoch konnte in mehreren Fällen
beobachtet werden, dass eine ödematöse Hornhaut nach Entfernung eines kleineren Areals
der Descemet-Membran
aufklart. Der posteriore Aspekt dieses Bereichs wurde von Hornhautendothelzellen
wieder bedeckt. Hieraus entstand ein operatives Therapiekonzept ohne posteriores lamelläres
Transplantat:
„Descemet stripping only“. Zugleich legen Daten aus In-vitro-Versuchen nahe,
dass Rho-Kinase-Inhibitoren (ROCK-Inhibitoren) pharmakologische Wirkstoffe sind, die
eine Proliferation und
Migration des Hornhautendothels fördern und somit den Heilungsverlauf nach Descemet-Stripping
positiv beeinflussen. Mittlerweile liegen erste Daten aus kleineren prospektiven,
kontrollierten
klinischen Studien vor, die durchweg gute Ergebnisse nach Descemet-Stripping
und ROCK-Inhibitor-Augentropfen berichten. Offene Fragen bestehen jedoch derzeit noch
hinsichtlich der
Charakteristika der Patientengruppe, die von diesem Therapieansatz besonders
profitiert und hinsichtlich der Nachhaltigkeit eines Therapieerfolgs.
Schlüsselwörter
Kornea - ROCK-Inhibitor - Keratoplastik - Fuchsʼsche endotheliale Hornhautdystrophie
- Descemet-Stripping