Klin Monbl Augenheilkd 2023; 240(11): 1262-1268
DOI: 10.1055/a-1788-3819
Klinische Studie

Phototherapeutische Keratektomie bei Salzmannʼscher nodulärer Degeneration. Welche Auswirkung hat die Wahl des Excimerlasers auf den Erfolg der Behandlung?

Article in several languages: deutsch | English
Susanne Barbara Claudia Mahler
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar, Deutschland
,
Christian Adams
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar, Deutschland
,
Loay Daas
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar, Deutschland
,
Achim Langenbucher
2   Institut für Experimentelle Ophthalmologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland
,
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar, Deutschland
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Zusammenfassung

Fragestellung Ziel dieser Studie war es, den Unterschied im Behandlungserfolg nach phototherapeutischer Keratektomie (PTK) bei Salzmannʼscher nodulärer Degeneration (SND) mittels zweier Excimerlaser mit unterschiedlichen Spezifikationen zu untersuchen.

Patienten und Methoden Im Zeitraum von 2007 bis 2017 wurden 272 PTKs, die an 246 Augen mit SND von 181 Patienten durchgeführt wurden, retrospektiv untersucht. Bis 2014 wurde für die PTK nach manueller Pannektomie der Excimerlaser MEL70 (Carl Zeiss Meditec Vertriebsgesellschaft mbH, Oberkochen, Deutschland) verwendet, danach der Amaris 750S (Schwind eye-tech-solutions GmbH, Kleinostheim, Deutschland). Der Therapieerfolg wurde anhand folgender Parameter beurteilt: Visus, Refraktion und Astigmatismus sowie die Pachymetrie und die Endothelzellmessung zu den Zeitpunkten T1 = präoperativ, T2 = 6-Wochen-Kontrolle, T3 = 6-Monats-Kontrolle. Zum Vergleich der Daten wurden der Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test und der Chi-Quadrat-Test mit einem Signifikanzniveau von 5% genutzt.

Ergebnisse Nach 6 Monaten stieg der Visus nur in der Schwind-Gruppe signifikant um 0,17 ± 0,33 (logMAR p < 0,013). In der Zeiss-Gruppe stieg der Visus nur um 0,11 ± 0,36 (logMAR p < 0,057). Auch für die Refraktion konnte nach 6 Monaten nur für die Schwind-Gruppe eine signifikante Änderung um 3,35 ± 2,76 dpt sphärisches Äquivalent (SEQ) (p < 0,001) gezeigt werden. In der Zeiss-Gruppe veränderte sich das SEQ nicht signifikant (p < 0,676). Der topografische Astigmatismus verbesserte sich nach 6 Monaten in beiden Studiengruppen signifikant um 1,73 ± 1,99 dpt in der Schwind-Gruppe (p < 0,001) und um 1,99 ± 2,21 dpt in der Zeiss-Gruppe (p < 0,0001). Haze musste in der Schwind-Gruppe in 12,7% der Fälle behandelt werden und in der Zeiss-Gruppe in 16,2% der Fälle. Eine Endothelzellschädigung zeigte sich in keiner der beiden Gruppen.

Schlussfolgerung In beiden Studiengruppen profitierten die Patienten von einer PTK bei SND. Für die Schwind-Gruppe konnte jedoch eine signifikant größere Verbesserung von Visus und Refraktion festgestellt werden als für die Zeiss-Gruppe. Im Gegensatz zum üblichen hyperopisierenden Effekt der PTK bei anderen Diagnosen zeigte sich bei SND ein sog. „myopic shift“, der sich aus den oft mittelperipher liegenden SND-Knoten und dem damit verbundenen asymmetrischen Tränenfilmpooling präoperativ erklären lässt.



Publication History

Received: 08 November 2021

Accepted: 14 February 2022

Article published online:
18 May 2022

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