Klin Monbl Augenheilkd 2024; 241(10): 1145-1155
DOI: 10.1055/a-2364-2461
Klinische Studie

Die Häufigkeit von Augenverletzungen in Deutschland von 2008 bis 2022: eine Analyse der Qualitätsberichte der Krankenhäuser

Article in several languages: deutsch | English
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel, Deutschland
,
Daniel Böhringer
2   Augenklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
,
Hansjürgen Agostini
2   Augenklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
,
Martin Kuklinski
2   Augenklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
,
Thomas Reinhard
2   Augenklinik, Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
,
Annette Sturm
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel, Deutschland
,
Hien Le-Deffge
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel, Deutschland
,
Amelie Gabel-Pfisterer
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel, Deutschland
3   Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Potsdam, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zusammenfassung

Hintergrund Augenverletzungen können von leichten bis hin zu schweren Verletzungen reichen und zu dauerhaften Sehkrafteinschränkungen führen. Für Deutschland existieren bisher wenige epidemiologische Daten zu Augenverletzungen.

Ziel Ziel dieser Arbeit ist die objektive Erfassung leichter und schwerer Augenverletzungen in Deutschland mittels Auswertung der Qualitätsberichte der Krankenhäuser. Zudem soll die Relevanz von feuerwerksbedingten Verletzungen in Relation zur Gesamtzahl der Augenverletzungen und der Bevölkerung gesetzt werden.

Methoden In dieser retrospektiven Routinedatenuntersuchung wurden die Qualitätsberichte der Krankenhäuser aus den Jahren 2008 bis 2022 im XML-Format ausgewertet. Die Datenverarbeitung und statistische Auswertung erfolgten mit der Programmiersprache R. Die Anzahl der codierten Augenverletzungen wurde zusammen mit den Ortsdaten auf Ebene der Bundesländer exportiert und analysiert. Zusätzlich wurden Daten einer prospektiven Umfragestudie zu feuerwerksbedingten Augenverletzungen von 2016 bis 2023 einbezogen.

Ergebnisse Die häufigste behandelte Augenverletzung in Deutschland ist die Prellung des Augapfels und/oder der Orbita mit bis zu 2500 Fällen pro Jahr. Bei den schweren Verletzungen treten am häufigsten traumatische Augapfeleröffnungen mit Verlust von intraokularem Gewebe auf (bis zu 990 Fälle pro Jahr). Ab 2020 zeigt sich ein Rückgang aller Augenverletzungen. Prozentual werden in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 0,017% am meisten Augenverletzungen behandelt, absolut gesehen in Nordrhein-Westfalen mit bis zu 1600 Verletzungen. Private Feuerwerkskörper sind vermutlich für 1,4% der jährlichen Bulbusrupturen und 8,3% der Bulbusprellungen verantwortlich.

Schlussfolgerung Die Auswertung der Krankenhausqualitätsberichte liefert erstmals umfassende epidemiologische Daten zu Augenverletzungen in Deutschland. Feuerwerksbedingte Verletzungen machen einen relevanten Anteil der Gesamtverletzungen aus. Die Ergebnisse können als Grundlage für präventive Maßnahmen und gesundheitspolitische Entscheidungen dienen.


Einleitung

Das Ausmaß von Augenverletzungen reicht von leichten bis zu schweren oberflächlichen Verletzungen, über Prellungen, Verletzungen mit Eröffnung des Auges bis hin zum Ausriss des Sehnervs oder Abriss des gesamten Augapfels. Schwere Verletzungen enden oft mit massiven dauerhaften Sehkrafteinschränkungen [1]. Bei schwerwiegenden Verletzungen müssen oft aufwendige Rekonstruktionsmaßnahmen zur Stabilisierung und Heilung der Oberfläche mit operativem Wundverschluss und komplexer vitreoretinaler Chirurgie erfolgen [2]. Für den betroffenen Patienten ist dies mit Visusverlust und Einschränkungen der Lebensqualität und oft Berufsunfähigkeit verbunden [3].

Es gibt aus verschiedenen Ländern höchst unterschiedliche Berichte über die Häufigkeit schwerer Augenverletzungen. Eine prospektive Fragebogenstudie aus Schottland zeigte 2014 eine Häufigkeit von 1,96 schweren Augenverletzungen pro 100 000 [4]. In einer Auswertung aus dem Verletzungsregister der USA aus dem Jahr 2005 fand sich eine Häufigkeit von 3,15 schweren Augenverletzungen auf 1000 [5]. Eine kanadische Telefonumfrage aus dem Jahr 2012 mit insgesamt 4974 Teilnehmern zeigte eine Inzidenz von 2,09% im Zeitraum eines Jahres. Jeweils 30% der Verletzungen ereigneten sich zu Hause oder am Arbeitsplatz, 8% traten beim Sport auf. Scharfe Traumata lagen bei 23% der Fälle vor, stumpfe Traumata bei 6,7% [6].

Verbrennungen und Verätzungen haben, wie mechanische Verletzungen auch, ein hohes Risiko für eine dauerhafte schwere Visusminderung. Häufig müssen auch hier aufwendige Rekonstruktionsverfahren verwendet werden, um einen Bulbuserhalt und ggf. eine Sehverbesserung zu erzielen [7]. Verbrennungen und Verätzungen treten meist im Rahmen von Berufsunfällen auf [8].

Aus Deutschland existiert eine standardisierte prospektive Umfragestudie zu Augenverletzungen an Silvester, die von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft unterstützt wird. Zwischen Dezember 2016 und Januar 2023 wurden 2989 anonyme Daten zu Betroffenen mit Verletzungen durch privates Feuerwerk erfasst. Davon waren rund 25% der Patienten schwer verletzt und mussten stationär behandelt werden [9]. Während der Pandemie wurde in Deutschland der Verkauf von privatem Feuerwerk untersagt. Eine Umfragestudie zeigte, dass es dadurch einen signifikanten Rückgang der Augenverletzungen im Zeitraum um Silvester gegeben hat [10].

Mit den Krankenhausqualitätsberichten steht in Deutschland seit dem Jahr 2008 ein objektives Werkzeug zur Verfügung, welches die Auswertung von ICD-Codes und OPS-Codes an deutschen bettenführenden Krankenhäusern ermöglicht.

Die Codierung im ICD-System unterscheidet zwischen mechanischen Augenverletzungen, die unter S05 codiert werden, von thermischen und chemischen Augenverletzungen im Abschnitt T26.

In der Versorgungsforschung der Augenheilkunde konnten bereits objektive Auswertungen zur Kataraktchirurgie, Vitrektomie und eindellende Operation, Glaukomchirurgie und Keratoplastik durchgeführt werden [11], [12], [13], [14], [15], [16].

Ziel dieser Arbeit ist die objektive Erfassung leichter und schwerer Augenverletzungen mittels Auswertung der Qualitätsberichte der Krankenhäuser des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Es sollen sowohl die mechanischen Verletzungen (S05) als auch die thermischen/chemischen Verletzungen (T26) erfasst werden. Um regionale Unterschiede aufzudecken, soll zudem eine Analyse auf Ebene der Bundesländer in Relation zur jeweiligen Bevölkerungszahl erfolgen.

Um die Relevanz eventueller Schutzmaßnahmen beim Umgang mit privatem Feuerwerk abzuschätzen, setzen wir zudem die Anzahl der feuerwerksbedingten Verletzungen in Relation zur Gesamtzahl der Augenverletzungen.


Methoden

Die Arbeit basiert auf 2 unterschiedlichen Datenquellen:

  1. Der 1. Teil der Arbeit ist eine retrospektive Routinedatenuntersuchung. Hier sollen sowohl die mechanischen (S05) als auch die thermischen Verletzungen (T26) erfasst werden und sowohl insgesamt als auch bezogen auf die Bundesländer ausgewertet werden.

    • Die Datenquellen sind die Qualitätsberichte der Krankenhäuser aus den Berichtsjahren 2008, 2010 und 2012 – 2022 im XML-Format.

    • Bei den Qualitätsberichten der Krankenhäuser handelt es sich um objektive Daten aus dem Gesundheitswesen. Die Krankenhäuser sind gesetzlich dazu verpflichtet, Qualitätsberichte zu erstellen. Diese enthalten u. a. die erhobenen Diagnosen in Form der ICD-10-Codierung.

    • Die Qualitätsberichte der Krankenhäuser werden vorliegend nur teilweise bzw. auszugsweise genutzt. Eine vollständige unveränderte Darstellung der Qualitätsberichte der Krankenhäuser erhalten Sie unter www.g-ba.de/qualitaetsberichte.

    • Die Datenverarbeitung und statistische Auswertung erfolgten mit der Programmiersprache R (R-Project.org, R-Studio).

    • Die Anzahl der codierten Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern wurde zusammen mit den Ortsdaten exportiert. Um die Anonymität der Meldestandorte zu gewährleisten, erfolgte die Auswertung auf Ebene der Bundesländer, wobei die Bundesländer Berlin, Bremen und Hamburg zusammengefasst wurden.

    • Es wurden alle Krankenhäuser berücksichtigt, um keine Verletzungen, die durch eine Beschränkung auf Augenkliniken möglich wäre, zu übersehen.

    • Die Unterscheidung zwischen schweren und leichten Verletzungen ist im ICD-System schwierig, da auch oberflächliche Verletzungen und Verätzungen mit massiven Visuseinschränkungen einhergehen können. Da sich dies aus dem Code allein nicht unterscheiden lässt, beschränken wir uns im Folgenden auf die Differenzierung von bulbuseröffnenden Verletzungen, Verbrennungen und Verätzungen sowie kompletten Bulbusabrissen als schwere Verletzungen.

  2. Um einen Vergleich der Gesamtzahl der Verletzungen zu den feuerwerksbezogenen Verletzungen herzustellen, werden auch Daten der Umfragestudie zu den feuerwerksbedingten Augenverletzungen herangezogen. Dies ist eine onlinebasierte prospektive Studie, die seit 2016 an den 5 Tagen um Silvester in standardisierter Form an allen am augenärztlichen Notdienst teilnehmenden Augenkliniken durchgeführt wird [9], [10]. In die vorliegende Auswertung gehen die Daten zu Augapfelprellungen und traumatischen Bulbusrupturen ein. Die Anzahl dieser Verletzungen für den Jahreswechsel 2022/23 wurde hälftig in die Auswertung einbezogen.


Ergebnisse

Mechanische Verletzungen (S05)

Die mit bis zu 2500 Fällen pro Jahr häufigste behandelte Augenverletzung an deutschen Krankenhäusern stellt die Prellung des Augapfels und/oder der Orbita dar. Bei den schweren Verletzungen finden sich am häufigsten Rissverletzungen des Auges mit Verlust von intraokularem Gewebe mit bis zu 990 Fällen pro Jahr. Bei allen Augenverletzungen, sowohl leicht als auch schwer, zeigt sich ein Rückgang ab dem Jahr 2020, der je nach Art der Verletzung unterschiedlich stark ausfällt ([Abb. 1], [Tab. 1]).

Zoom
Abb. 1 Anzahl der Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern. S05.0: Verletzung der Konjunktiva und Abrasio corneae ohne Angabe eines Fremdkörpers. S05.1: Prellung des Augapfels und des Orbitagewebes. S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper. S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper. S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper. S05.7: Abriss des Augapfels. S05.8: sonstige Verletzung des Auges und der Orbita. S05.9: Verletzung des Auges und der Orbita nicht näher bezeichnet.

Tab. 1 Anzahl der Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern.

ICD

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

S05.0: Verletzung der Konjunktiva und Abrasio corneae ohne Angabe eines Fremdkörpers; S05.1: Prellung des Augapfels und des Orbitagewebes; S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes; S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes; S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper; S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper; S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper; S05.7: Abriss des Augapfels; S05.8: sonstige Verletzung des Auges und der Orbita; S05.9: Verletzung des Auges und der Orbita nicht näher bezeichnet

S05.0

326

434

621

738

622

563

728

1 007

676

408

415

354

S05.1

2 081

2 163

2 535

2 475

2 332

1 735

2 409

2 369

1 992

1 162

1 089

1 160

S05.2

577

689

870

764

758

762

826

881

994

725

720

796

S05.3

292

346

451

433

370

272

323

384

332

267

242

265

S05.4

53

83

84

76

80

63

100

97

79

71

62

51

S05.5

437

449

512

480

475

385

393

493

495

400

349

290

S05.6

679

658

692

830

698

568

785

708

730

526

469

435

S05.7

13

26

23

15

20

14

12

15

12

9

5

6

S05.8

172

210

253

275

212

189

218

233

220

147

149

148

S05.9

20

68

42

53

39

31

27

41

36

13

14

10

In Relation zur Bevölkerung der Bundesländer werden prozentual in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 0,017% am meisten Augenverletzungen behandelt. Bezogen auf die absoluten Zahlen werden in Nordrhein-Westfalen mit bis zu 1600 Verletzungen insgesamt die meisten Augenverletzungen behandelt. In allen Bundesländern zeigt sich ab 2020 ein Rückgang der absoluten und relativen Anzahl der Verletzungen ([Abb. 2], [Tab. 2] und [3]). Bei den schweren Augenverletzungen zeigt sich insgesamt kein großer Unterschied bei den relativen Zahlen mit bis zu 0,008% in einigen Bundesländern. Der kleinste relative Anteil an schweren Augenverletzungen kommt in Brandenburg vor (bis zu 0,001%). Die meisten Augenverletzungen absolut gesehen werden ebenfalls in Nordrhein-Westfalen behandelt. Interessanterweise sind in einigen Bundesländern im Jahr 2016 weder schwere noch leichte Verletzungen codiert ([Abb. 3], [Tab. 4] und [5]).

Zoom
Abb. 2 Anzahl der Augenverletzungen pro Bundesland pro Jahr.

Tab. 2 Anzahl aller Augenverletzungen an deutschen Bettenführenden Häusern pro Bundesland pro Jahr.

Bundesland

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Baden-Württemberg

531

480

628

655

613

619

618

610

637

395

381

383

Bayern

864

1 070

973

1 077

961

1 006

916

802

837

555

560

596

Brandenburg

115

124

114

137

94

0

123

130

117

77

76

84

Hamburg, Bremen, Berlin

375

483

681

506

473

293

508

1 110

460

395

336

278

Hessen

308

333

422

297

344

426

442

430

435

319

283

264

Mecklenburg-Vorpommern

261

200

271

251

262

0

268

229

254

120

121

118

Niedersachsen

367

334

450

414

463

427

492

506

428

379

354

329

Nordrhein-Westfalen

926

1 163

1 334

1 624

1 415

1 433

1 380

1 420

1 340

765

746

715

Rheinland-Pfalz

170

125

201

245

162

174

166

145

122

98

114

106

Saarland

57

107

121

126

113

97

99

108

121

92

81

110

Sachsen

243

277

352

316

299

0

338

286

320

213

148

212

Sachsen-Anhalt

142

136

136

142

125

0

164

123

134

94

101

104

Schleswig-Holstein

118

106

160

119

97

107

120

192

204

67

96

99

Thüringen

173

188

240

230

185

0

187

137

157

159

117

117

Tab. 3 Prozent bezogen auf Bevölkerung: Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern pro Bundesland pro Jahr.

Bundesland

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Baden-Württemberg

0,005

0,004

0,006

0,006

0,006

0,006

0,006

0,006

0,006

0,004

0,003

0,003

Bayern

0,007

0,008

0,007

0,008

0,007

0,008

0,007

0,006

0,006

0,004

0,004

0,005

Brandenburg

0,005

0,005

0,005

0,005

0,004

0

0,005

0,005

0,005

0,003

0,003

0,003

Hamburg, Bremen, Berlin

0,006

0,008

0,011

0,008

0,008

0,005

0,008

0,018

0,007

0,006

0,005

0,005

Hessen

0,005

0,005

0,007

0,005

0,005

0,007

0,007

0,007

0,007

0,005

0,005

0,004

Mecklenburg-Vorpommern

0,016

0,012

0,017

0,016

0,016

0

0,017

0,014

0,016

0,007

0,008

0,007

Niedersachsen

0,005

0,004

0,006

0,005

0,006

0,005

0,006

0,006

0,005

0,005

0,004

0,004

Nordrhein-Westfalen

0,005

0,006

0,007

0,009

0,008

0,008

0,008

0,008

0,007

0,004

0,004

0,004

Rheinland-Pfalz

0,004

0,003

0,005

0,006

0,004

0,004

0,004

0,004

0,003

0,002

0,003

0,003

Saarland

0,006

0,011

0,012

0,013

0,011

0,01

0,01

0,011

0,012

0,009

0,008

0,011

Sachsen

0,006

0,007

0,009

0,008

0,007

0

0,008

0,007

0,008

0,005

0,004

0,005

Sachsen-Anhalt

0,006

0,006

0,006

0,006

0,006

0

0,007

0,006

0,006

0,004

0,005

0,005

Schleswig-Holstein

0,004

0,004

0,006

0,004

0,003

0,004

0,004

0,007

0,007

0,002

0,003

0,003

Thüringen

0,008

0,009

0,011

0,011

0,009

0

0,009

0,006

0,007

0,007

0,005

0,005

Zoom
Abb. 3 Schwere Augenverletzungen pro Bundesland pro Jahr. Enthalten sind: S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper. S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper. S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper. S05.7: Abriss des Augapfels.

Tab. 4 Anzahl aller schweren Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern pro Bundesland pro Jahr.

Bundesland

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Enthalten sind: S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes; S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes; S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper; S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper; S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper; S05.7: Abriss des Augapfels

Baden-Württemberg

279

221

341

294

298

328

317

329

324

209

195

219

Bayern

450

487

423

410

401

420

369

373

404

311

323

332

Brandenburg

26

21

34

34

29

0

21

30

23

32

17

30

Hamburg, Bremen, Berlin

181

272

349

279

248

176

280

320

254

254

203

190

Hessen

107

140

192

114

129

172

193

242

272

227

182

158

Mecklenburg-Vorpommern

46

56

57

79

84

0

74

65

136

64

60

46

Niedersachsen

135

111

168

148

157

151

181

175

162

173

141

140

Nordrhein-Westfalen

474

559

569

797

608

633

548

609

562

387

408

353

Rheinland-Pfalz

63

45

91

78

79

87

77

58

60

40

48

62

Saarland

14

54

62

69

78

55

50

68

70

50

49

59

Sachsen

101

92

128

110

136

0

139

118

149

90

69

92

Sachsen-Anhalt

58

63

62

69

52

0

62

49

55

47

55

60

Schleswig-Holstein

77

65

83

55

42

42

58

91

111

38

57

65

Thüringen

40

65

73

62

60

0

70

51

60

76

40

37

Tab. 5 Prozent bezogen auf Bevölkerung aller schweren Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern pro Bundesland pro Jahr.

Bundesland

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Enthalten sind: S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes; S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes; S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper; S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper; S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper; S05.7: Abriss des Augapfels

Baden-Württemberg

0,003

0,002

0,003

0,003

0,003

0,003

0,003

0,003

0,003

0,002

0,002

0,002

Bayern

0,003

0,004

0,003

0,003

0,003

0,003

0,003

0,003

0,003

0,002

0,002

0,003

Brandenburg

0,001

0,001

0,001

0,001

0,001

0

0,001

0,001

0,001

0,001

0,001

0,001

Hamburg, Bremen, Berlin

0,003

0,004

0,006

0,005

0,004

0,003

0,005

0,005

0,004

0,004

0,003

0,003

Hessen

0,002

0,002

0,003

0,002

0,002

0,003

0,003

0,004

0,004

0,004

0,003

0,003

Mecklenburg-Vorpommern

0,003

0,003

0,004

0,005

0,005

0

0,005

0,004

0,008

0,004

0,004

0,003

Niedersachsen

0,002

0,001

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

Nordrhein-Westfalen

0,003

0,003

0,003

0,004

0,003

0,004

0,003

0,003

0,003

0,002

0,002

0,002

Rheinland-Pfalz

0,002

0,001

0,002

0,002

0,002

0,002

0,002

0,001

0,001

0,001

0,001

0,002

Saarland

0,001

0,005

0,006

0,007

0,008

0,006

0,005

0,007

0,007

0,005

0,005

0,006

Sachsen

0,002

0,002

0,003

0,003

0,003

0

0,003

0,003

0,004

0,002

0,002

0,002

Sachsen-Anhalt

0,003

0,003

0,003

0,003

0,002

0

0,003

0,002

0,002

0,002

0,002

0,003

Schleswig-Holstein

0,003

0,002

0,003

0,002

0,001

0,001

0,002

0,003

0,004

0,001

0,002

0,002

Thüringen

0,002

0,003

0,003

0,003

0,003

0

0,003

0,002

0,003

0,004

0,002

0,002


Thermische Verletzungen (T26)

Die häufigste thermische/chemische Verletzung in Deutschland ist die Verätzung der Kornea und des Konjunktivalsackes mit bis zu 1400 Fällen pro Jahr. Schwere thermische/chemische Verletzungen wie die Verbrennung/Verätzung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels sind insgesamt selten. Bezogen auf die Bundesländer kommen wie bei den mechanischen Verletzungen auch die meisten thermischen/chemischen Verletzungen in den bevölkerungsreichen Bundesländern am häufigsten vor ([Abb. 4], [Tab. 6] und [7]). Auch bei den thermischen/chemischen Verletzungen zeigt sich ein deutlicher Rückgang 2020 und 2021, der sich bis 2022 nicht wieder auf das Ausgangsniveau bewegt hat ([Abb. 3]).

Zoom
Abb. 4 Verbrennungen/Verätzungen pro Jahr an bettenführenden Häusern in Deutschland. T26.0: Verbrennung des Augenlides und der Periokularregion. T26.1: Verbrennung der Kornea und des Konjunktivalsackes. T26.2: Verbrennung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels. T26.3: Verbrennung sonstiger Teile des Auges und seiner Anhangsgebilde. T26.4: Verbrennung des Auges und seiner Anhangsgebilde, Teil nicht näher bezeichnet. T26.5: Verätzung des Augenlides und der Periokularregion. T26.6: Verätzung der Kornea und des Konjunktivalsackes. T26.7: Verätzung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels. T26.8: Verätzung sonstiger Teile des Auges und seiner Anhangsgebilde. T26.9: Verätzung des Auges und seiner Anhangsgebilde, Teil nicht näher bezeichnet.

Tab. 6 Verbrennungen/Verätzungen pro Jahr an bettenführenden Häusern in Deutschland.

ICD-10

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

T26.0: Verbrennung des Augenlides und der Periokularregion; T26.1: Verbrennung der Kornea und des Konjunktivalsackes; T26.2: Verbrennung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels; T26.3: Verbrennung sonstiger Teile des Auges und seiner Anhangsgebilde; T26.4: Verbrennung des Auges und seiner Anhangsgebilde, Teil nicht näher bezeichnet; T26.5: Verätzung des Augenlides und der Periokularregion; T26.6: Verätzung der Kornea und des Konjunktivalsackes; T26.7: Verätzung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels; T26.8: Verätzung sonstiger Teile des Auges und seiner Anhangsgebilde; T26.9: Verätzung des Auges und seiner Anhangsgebilde, Teil nicht näher bezeichnet

T26.0

12

25

20

24

23

26

32

26

32

31

19

14

T26.1

56

63

96

105

108

89

99

86

99

75

55

44

T26.2

1

0

1

1

0

2

0

0

0

1

0

0

T26.3

5

7

5

9

6

3

4

3

3

3

2

4

T26.4

9

11

21

9

16

4

7

14

14

5

5

8

T26.5

18

36

35

35

21

19

30

20

28

19

17

6

T26.6

993

902

1 351

1 378

1 372

1 225

1 393

1 432

1 259

867

866

752

T26.7

3

1

3

1

2

1

1

1

0

0

0

0

T26.8

65

128

79

83

116

100

68

59

48

36

28

29

T26.9

117

160

167

170

157

145

179

197

155

82

60

42

Tab. 7 Anzahl aller Augenverbrennungen und -verätzungen an deutschen bettenführenden Häusern pro Bundesland pro Jahr.

Bundesland

2008

2010

2012

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Baden-Württemberg

128

70

182

193

190

207

118

130

128

84

80

56

Bayern

150

202

205

331

321

304

273

218

196

162

186

196

Brandenburg

16

17

23

24

22

0

25

32

42

11

25

14

Hamburg, Bremen, Berlin

35

55

121

83

96

62

89

112

85

66

48

35

Hessen

121

210

163

202

199

227

176

182

180

153

141

114

Mecklenburg-Vorpommern

152

96

147

99

88

0

130

115

134

38

27

47

Niedersachsen

109

84

141

144

138

159

151

167

127

110

97

54

Nordrhein-Westfalen

333

371

510

440

444

505

530

525

400

227

227

170

Rheinland-Pfalz

50

38

49

59

72

69

70

71

78

59

54

31

Saarland

46

58

41

44

45

44

40

30

27

17

22

22

Sachsen

44

35

67

78

70

0

96

89

73

68

63

80

Sachsen-Anhalt

61

51

50

41

67

0

46

57

57

52

37

29

Schleswig-Holstein

21

22

30

39

36

37

41

66

87

34

29

24

Thüringen

13

24

49

38

33

0

28

44

24

38

16

27


Umfragedaten zu Feuerwerksverletzungen

Zwischen Dezember 2016 und Dezember 2020 dokumentierten wir 12 – 20 feuerwerksbedingte Bulbusrupturen, in den Pandemiejahren von Dezember 2020 bis Januar 2022 5 bzw. 9 Fälle. Im gleichen Zeitraum 2016 – 2020 erfassten wir 112 – 174 feuerwerksbedingte Bulbusprellungen, an den Pandemie-Jahreswechseln 25 bzw. 56 Fälle. Damit sind private Feuerwerkskörper, die nur zwischen dem 31. Dezember 0 Uhr und 1. Januar 24 Uhr gezündet werden dürfen, im Mittel für 1,4% der jährlichen Bulbusrupturen und für 8,3% der Bulbusprellungen verantwortlich gewesen ([Tab. 8] und [9]).

Tab. 8 Absolute Anzahl feuerwerksbedingter (FW) Bulbusrupturen (ICD S05.2 und S05.2) an den Jahreswechseln in Relation zur Anzahl der G-BA-Verletzungen.

Jahreswechsel

FW-Bulbusrupturen

G-BA-Rupturen

%

Jahr

G-BA: Gemeinsamer Bundesausschuss

2016/17

15

1 034

1,5

2016

2017/18

20

1 149

1,7

2017

2018/19

12

1 265

1

2018

2019/20

13

1 362

1

2019

2020/21

5

992

0,5

2020

2021/22

9

962

0,9

2021

nur 2022

19

1 061

1,8

2022

Tab. 9 Absolute Anzahl feuerwerksbedingter (FW) Bulbusprellungen (ICD S05.1) an den Jahreswechseln in Relation zur Anzahl der G-BA-Verletzungen.

Jahreswechsel

FW-Bulbusprellungen

G-BA-Bulbusprellungen

%

Jahr

2016/17

134

1 735

7,7

2016

2017/18

139

2 409

5,8

2017

2018/19

112

1 369

8,2

2018

2019/20

174

1 992

8,7

2019

2020/21

25

1 162

2,2

2020

2021/22

56

1 089

5,1

2021

nur 2022

128

1 160

11

2022



Diskussion

Unsere Arbeit zeigt, dass Augenverletzungen in Deutschland in allen Bundesländern mit leichten regionalen Unterschieden ähnlich häufig auftreten.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Zahlen vergleichbar zu der verfügbaren schottischen Studie sind mit einer Häufigkeit im Bereich von 0,001% bis zu 0,007% in Deutschland und 0,0019% in Schottland [4]. Einschränkend muss angemerkt werden, dass die Definition von schweren Augenverletzungen etwas unterschiedlich ist. Während wir uns auf das Verletzungsmuster bezogen haben, unterscheiden die Autoren der Studie anhand der Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthaltes.

Im Vergleich zu den Zahlen aus Nordamerika sind die von uns erfassten Häufigkeiten deutlich geringer. In den USA zeigt sich die Häufigkeit von schweren Augenverletzungen bei 0,3% [5]. In Kanada wurde bei einer Telefonumfrage eine Häufigkeit von über 2% gezeigt [6]. Auch bei diesem Vergleich gibt es Einschränkungen: Während aus den USA objektive Registerdaten vorliegen, ist die Vergleichbarkeit mit der Telefonumfrage aus Kanada nur eingeschränkt möglich.

Eine Registerstudie aus den USA hat die Häufigkeit von chemischen Verätzungen erhoben. Es zeigte sich eine Inzidenz von 51,1 auf 1 000 000 pro Jahr [17]. Bei unserer Studie lag die höchste Inzidenz bei 20,6 auf 1 000 000.

Die Inzidenz von feuerwerksbedingten Augenverletzungen in Deutschland wurde in den Jahren vor der Pandemie mit 0,6/100 000 angegeben, sank zwischen 2020 und 2022 deutlich auf 0,15/100 000 ab und stieg nach Beendigung der pandemiebedingten Maßnahmen auf 1/100 000 an (Gabel-Pfisterer et al. DOG 2023 und Graefes Archive submitted 2024).

Leider enthalten die Qualitätsberichte der Krankenhäuser keine genauere zeitliche Auflösung, die über das Meldejahr hinausgeht, sodass eine spezifische Analyse der silvesterbedingten Verletzungen auf diese Grundlage nicht möglich ist. Trotzdem weist der Vergleich zu den Silvestererhebungen eine interessante Parallele auf.

Durch die Verknüpfung mit dem „DOG-Böller-Register“ [9] lässt sich schätzen, dass mindestens 8% der Bulbusprellungen und 1,4% der Bulbusrupturen auf privates Silvesterfeuerwerk zurückgehen. Dass annähernd jedes 10. Ereignis mit dem Silvesterfeuerwerk assoziiert ist, mag erklären, dass die COVID-19-Pandemie in unserer Analyse mit einem Rückgang der Augenverletzungen einhergeht [9], [10]. Das Verkaufsverbot und das umsichtige Verhalten der Bevölkerung während der Pandemie reduzierten die Zahlen um mehr als die Hälfte. Ob der Effekt in den Qualitätsberichten allein auf das Verbot des Feuerwerksverkaufs zurückzuführen ist, muss bezweifelt werden. Stumpfe Bulbustraumata sind bspw. auch durch Faustverletzungen erklärbar. Hier könnte der Rückgang evtl. durch die mehrwöchentlichen Kontakteinschränkungen erklärbar sein.

Unsere Studie weist folgende Limitationen auf: Die Analyse der Qualitätsberichte der Krankenhäuser ist zwar objektiv, jedoch sind geringe Fallzahlen aufgrund der Anonymisierung teilweise vergröbert. Auch kann eine vollständige Erfassung nicht garantiert werden. Insbesondere die fehlenden Augenverletzungen in einigen Bundesländern im Jahr 2016 sind auffällig. Es ist davon auszugehen, dass hier die Erfassung nicht vollständig ist. Aufgrund der Struktur der Daten lässt sich keine Verbindung von Diagnosen (ICD) und Behandlung (OPS) herstellen. Ein Vergleich der ICD-10-Daten und der Daten aus dem Onlinefragebogen birgt insbesondere für komplexe Verletzungen möglicherweise die Unsicherheit, dass Mehrfachverletzungen, die bei Feuerwerksunfällen nicht unüblich sind, unterschiedlich eingegeben wurden. Da wir jedoch nur die beiden als führende Diagnosen zu codierenden ICD-Codes verglichen haben, sollte dies nur einen geringen Einfluss haben. Der ICD-Code W49.9 ist unspezifisch und erlaubt keine Differenzierung von Verletzungen, die durch die Explosion von Feuerwerkskörpern hervorgerufen sind. Auch kann die Codierung im Bereich der Verletzungen (S05.0 – S05.9) ungenau sein. Dies liegt daran, dass es in der Bezeichnung teils nur geringe Unterschiede zwischen den einzelnen Ziffern gibt und zum anderen daran, dass die Codierung nicht immer zwingend vom behandelnden Arzt durchgeführt wurde.

Die hohe Anzahl der schweren Augenverletzungen und die deutliche Zunahme während der Tage um den Jahreswechsel unter den derzeit in Deutschland bestehenden gesetzlichen Bedingungen zeigt die Notwendigkeit einer zuverlässigen und hochqualifizierten augenärztlichen Versorgung auch im Notdienst in allen Bundesländern und damit den Bedarf zur Ausbildung hochqualifizierter Augenärzt*innen in allen Bundesländern.

Zusammenfassend zeigt unsere retrospektive Analyse von Routinedaten ein deutschlandweit ähnlich häufiges Vorkommen von Augenverletzungen. Die häufigste schwere Verletzung ist die Rissverletzung des Auges mit Verlust von intraokularem Gewebe. Interessant ist der Rückgang von Augenverletzungen im Rahmen der Pandemie, der im Jahr 2022 weiterhin bestanden hat.



Interessenkonflikt/Conflict of Interest

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht./The authors declare that there is no conflict of interest.


Korrespondenzadresse/Correspondence

Prof. Stefan J. Lang
Klinik für Augenheilkunde
Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel
Hochstraße 29
14770 Brandenburg an der Havel
Deutschland   
Phone: + 49 (0) 33 81 41 19 70   
Fax: + 49 (0) 33 81 41 19 69   

Publication History

Received: 19 June 2024

Accepted: 05 July 2024

Article published online:
09 October 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


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Abb. 1 Anzahl der Augenverletzungen an deutschen bettenführenden Häusern. S05.0: Verletzung der Konjunktiva und Abrasio corneae ohne Angabe eines Fremdkörpers. S05.1: Prellung des Augapfels und des Orbitagewebes. S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper. S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper. S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper. S05.7: Abriss des Augapfels. S05.8: sonstige Verletzung des Auges und der Orbita. S05.9: Verletzung des Auges und der Orbita nicht näher bezeichnet.
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Abb. 2 Anzahl der Augenverletzungen pro Bundesland pro Jahr.
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Abb. 3 Schwere Augenverletzungen pro Bundesland pro Jahr. Enthalten sind: S05.2: Rissverletzung und Ruptur des Auges mit Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.3: Rissverletzung und Ruptur des Auges ohne Prolaps oder Verlust intraokularen Gewebes. S05.4: penetrierende Wunde der Orbita mit oder ohne Fremdkörper. S05.5: penetrierende Wunde des Augapfels mit Fremdkörper. S05.6: penetrierende Wunde des Augapfels ohne Fremdkörper. S05.7: Abriss des Augapfels.
Zoom
Abb. 4 Verbrennungen/Verätzungen pro Jahr an bettenführenden Häusern in Deutschland. T26.0: Verbrennung des Augenlides und der Periokularregion. T26.1: Verbrennung der Kornea und des Konjunktivalsackes. T26.2: Verbrennung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels. T26.3: Verbrennung sonstiger Teile des Auges und seiner Anhangsgebilde. T26.4: Verbrennung des Auges und seiner Anhangsgebilde, Teil nicht näher bezeichnet. T26.5: Verätzung des Augenlides und der Periokularregion. T26.6: Verätzung der Kornea und des Konjunktivalsackes. T26.7: Verätzung mit nachfolgender Ruptur und Destruktion des Augapfels. T26.8: Verätzung sonstiger Teile des Auges und seiner Anhangsgebilde. T26.9: Verätzung des Auges und seiner Anhangsgebilde, Teil nicht näher bezeichnet.
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Fig. 1 Number of eye injuries at German hospitals with inpatient facilities. S05.0: Injury of conjunctiva and corneal abrasion without foreign body. S05.1: Contusion of eyeball and orbital tissues. S05.2: Ocular laceration and rupture with prolapse or loss of intraocular tissue. S05.3: Ocular laceration without prolapse or loss of intraocular tissue. S05.4: Penetrating wound of orbit with or without foreign body. S05.5: Penetrating wound with foreign body of eyeball. S05.5: Penetrating wound without foreign body of eyeball. S05.7: Avulsion of eye. S05.8: Other injuries of eye and orbit. S05.9: Unspecified injury of eye and orbit.
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Fig. 2 Number of eye injuries per state and year.
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Fig. 3 Number of severe eye injuries per state and year. Including: S05.2: Ocular laceration and rupture with prolapse or loss of intraocular tissue. S05.3: Ocular laceration without prolapse or loss of intraocular tissue. S05.4: Penetrating wound of orbit with or without foreign body. S05.5: Penetrating wound with foreign body of eyeball. S05.5: Penetrating wound without foreign body of eyeball. S05.7: Avulsion of eye.
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Fig. 4 Burns and corrosion injuries per year in hospitals with inpatient facilities in Germany. T26.0: Burn of eyelid and periocular area. T26.1: Burn of cornea and conjunctival sac. T26.2: Burn with resulting rupture and destruction of eyeball. T26.3: Burn of other parts of eye and adnexa. T26.4: Burn of eye and adnexa, part unspecified. T26.5: Corrosion of eyelid and periocular area. T26.6: Corrosion of cornea and conjunctival sac. T26.7: Corrosion with resulting rupture and destruction of eyeball. T26.8: Corrosion of other parts of eye and adnexa. T26.9: Corrosion of eye and adnexa, part unspecified.