Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S60-S70
DOI: 10.1055/a-2444-5127
CME-Fortbildung

Perioperativer Einsatz von Antibiotika bei thoraxchirurgischen Eingriffen

Perioperative Use of Antibiotics in Thoracic Surgery
Jana Schroeder
,
Jan Haselmann
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Postoperative Wundinfektionen stellen eine ernste Komplikation in der Thoraxchirurgie dar. Gleichzeitig droht durch übermäßigen Antibiotikaeinsatz die Gefahr multiresistenter Erreger. Der Artikel beleuchtet evidenzbasierte Strategien zur perioperativen Antibiotikaprophylaxe (PAP) und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.

Abstract

Postoperative wound infections are a serious complication in thoracic surgery. At the same time, excessive use of antibiotics poses the risk of multi-resistant pathogens. The article highlights evidence-based strategies for perioperative antibiotic prophylaxis (PAP) and provides specific recommendations for action.

Kernaussagen
  • Die korrekt durchgeführte PAP reduziert SSI, senkt Sterblichkeit und verkürzt Klinikaufenthalte. Eine Einmalgabe ist in den meisten Fällen ausreichend.

  • Die Auswahl des Antibiotikums muss patientenindividuelle Risiken, die OP-Art und lokale Resistenzdaten berücksichtigen.

  • Auch bei leitliniengerechter Prophylaxe können SSI auftreten – eine strukturierte Nachsorge ist essenziell.

  • MRSA-, VRE- und MRGN-Besiedlungen erfordern spezielle PAP-Konzepte und mikrobiologische Diagnostik vor elektiven Eingriffen.

  • Das ABS-Team der Klinik sollte in interdisziplinärer Zusammenarbeit eine SOP nach Leitlinie erstellen und regelmäßig an die lokalen Gegebenheiten anpassen.

  • Standardantibiotika in der Thoraxchirurgie sind meist Cefuroxim (± Metronidazol) oder Cefazolin; bei Allergien Moxifloxacin (cave: Rote-Hand-Brief).



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025

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