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DOI: 10.1055/a-2541-7514
Vorschlag zu einer ICD-11-kompatiblen Klassifikation von Wahrnehmungsstörungen

Auch wenn viele Leserinnen und Leser zur Klassifizierung von Krankheiten momentan noch den ICD-10 verwenden oder verwenden müssen, wahrscheinlich wegen einer noch nicht implementierten Aktualisierung von Klinik- und Praxis-Software: An einer baldigen Umstellung auf den ICD-11 kommt niemand von uns vorbei! Daher müssen wir uns Gedanken machen, wie wir zukünftig Krankheiten kodieren, die im ICD-11 nicht explizit oder treffend definiert wurden. Die Herausforderung besteht im Besonderen darin, dass der ICD-11 (auditive und andere) Wahrnehmungsstörungen in die gedankliche Nähe von Tinnitus, Phantomschmerzen und Halluzinationen positioniert. Wie sollen wir damit umgehen? Dazu wird von Langguth et al. ein gut durchdachter Vorschlag unterbreitet.
Die Kategorisierung von AVWS und anderen Wahrnehmungsstörungen ist gewöhnungsbedürftig und der Vergleich der Kategorisierung von Wahrnehmungsstörungen in den einzelnen Sinnesmodalitäten gemäß ICD-11 zeigt relevante Unterschiede. Zur Vereinheitlichung wird ein Vorschlag gemacht, nach dem Folgendes zu berücksichtigen ist: (1) ein kausaler Aspekt (primär vs. sekundär), (2) ein zeitlicher (akut vs. chronisch sowie persistent vs. Intermittierend), (3) ein kognitiver, emotionaler Interpretationsaspekt (Grad des Leidens) und (4) ein sozialer Aspekt (Beeinträchtigung/Behinderung).
Publication History
Article published online:
29 August 2025
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