Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2025; 19(03): 217-236
DOI: 10.1055/a-2563-1075
Perioperative Medizin

Optimiertes perioperatives Management bei elektiven kolorektalen Resektionen

Praktisches Vorgehen und Ergebnisse in 18 deutschen Krankenhäusern
Melanie Camilla Langheinrich
1   Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany (Ringgold ID: RIN27168)
,
Grit Gebhardt
2   Chirurgische Klinik, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany (Ringgold ID: RIN60634)
,
Stephan Kersting
2   Chirurgische Klinik, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany (Ringgold ID: RIN60634)
,
Wolfgang Schwenk
3   GOPOM GmbH, Düsseldorf
› Author Affiliations
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Das optimierte perioperative Management (oPOM, ERAS, FAST-TRACK) bei elektiven kolorektalen Resektionen ist weltweit als evidenzbasiertes, interprofessionelles Behandlungskonzept akzeptiert. Klinische Erfahrungen aus Deutschland liegen bislang nur vereinzelt vor. Dieser Artikel zeigt, wie 18 deutsche Kliniken das Konzept erfolgreich implementiert haben und welche Vorteile es für Patienten und Kliniken bringt.

Kernaussagen
  • oPOM ist ein perioperatives, evidenzbasiertes, multimodales und interprofessionelles Konzept zur schnelleren postoperativen Genesung der Patienten.

  • In deutschen Kliniken werden derzeit nur etwa 45–60% der im oPOM empfohlenen Maßnahmen konsequent umgesetzt; klinische Erfahrungen mit der Umsetzung des oPOM in Deutschland sind nur vereinzelt veröffentlicht.

  • Die strukturierte oPOM-Implementierung erlaubt innerhalb von 12 Monaten den Wandel von der traditionellen perioperativen Behandlung zum nachhaltig etablierten oPOM-Konzept.

  • oPOM-Adhärenzen von mehr als 75% gehen bei kolorektalen Resektionen mit einer spürbar beschleunigten Genesung einher.

  • Patienten im höheren Alter oder mit Risikofaktoren profitieren besonders von der evidenzbasierten perioperativen oPOM-Behandlung.

  • oPOM-Elemente reichen von der präoperativen Optimierung bestehender Risikofaktoren über die adäquate OP-Vorbereitung und intraoperative und anästhesiologische Maßnahmen bis zu postoperativen Elementen.

  • Vorteile des oPOM sind ein rascheres postoperatives Wiedererlangen der körperlichen Autonomie und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.

  • Die Vorteile des oPOM ließen sich im Gesamtpatientengut, bei Subgruppen mit besonderen Risikofaktoren und bei laparoskopisch oder offen operierten Patienten nachweisen.

  • Bei elektiven kolorektalen Resektionen sollte oPOM mit nachgewiesener Adhärenz von mehr als 75% heute der Standard im perioperativen Management sein.



Publication History

Article published online:
06 August 2025

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