Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(4): 216
DOI: 10.1055/s-0029-1222510
Forum Homöopathie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Aktiv werden ohne Reue - Laufsportverletzungen - nein danke!

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Publication Date:
02 May 2009 (online)

 
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Bild: Banana Stock: nachgestellte Szene.

Nach einem nicht enden wollenden Winter treiben die ersten Frühlingsstrahlen Jogger und Nordic Walker wieder ins Freie. Die Zahl der Laufsportfans in Deutschland nimmt stetig zu - damit erhöht sich leider aber auch die Zahl behandlungsbedürftiger Verletzungen in der Arztpraxis. Gerade Einsteiger sind daher gut beraten, gezielt Vorsorge zu treffen, um sich so möglichst effektiv vor unliebsamen gesundheitlichen Überraschungen zu schützen. Eine Laufkarriere mit Köpfchen beginnt dementsprechend mit einem sportartspezifischen Gesundheitscheck. Neben der kompletten internistisch-orthopädischen Untersuchung sollte zumindest ein Ruhe-EKG eingeschlossen sein, ab dem 45. Lebensjahr zusätzlich ein Belastungs-EKG.

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Richtig geschützt und gestützt unterwegs

Beim Kauf des Laufschuhs sollte der Sportler unbedingt auf die Kompetenz von Profis setzen. Spezialisierte Laufshops sind daher die richtige Adresse. Eventuell sollte der Schutzeffekt noch durch individuell angepasste Einlagen ergänzt werden. Denn nur optimales Schuhwerk vermag als wichtiger Stützfaktor für das Fußgewölbe zu fungieren. Zu warnen ist vor Sonderangeboten auf Laufmessen. Nicht selten haben bei Auslaufmodellen die Dämpfungselemente aufgrund der langen Lagerzeit funktionell gelitten. Die richtige Schnürtechnik wirkt zusätzlich präventiv bezüglich der gefürchteten Achillessehnenproblematik.

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Wer darf nicht trainieren?

Absolute bzw. relative Kontraindikationen für das Lauftraining und den Wettkampf bestehen bei folgenden Krankheitsbildern, zumindest bis ärztlicherseits wieder grünes Licht gegeben werden kann:

  • fieberhafte Erkrankungen (Körpertemperatur ab 38 °C, gemessen im Mund oder Ohr)

  • unbehandelte Hypertonie (ab 170/100 mmHg, gemessen in Ruhe)

  • Herzmuskelentzündung

  • dekompensierte Herzinsuffizienz

  • Herzrhythmusstörungen

  • Blutgerinnungsstörungen

  • schwerwiegende Leber- und Nierenerkrankungen

  • langwierige Bronchitis bzw. Pneumonie

  • schwerwiegendes Asthma bronchiale

  • akute orthopädische Probleme

  • Epilepsie

  • postoperativ (je nach Eingriff )

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Fehlbelastungsfolgen dominieren

Zu den eher seltenen Akutverletzungen im Laufsport zählen Sprunggelenksdistorsionen und Hautabschürfungen bei Stürzen. Demgegenüber dominieren schmerzhafte Fehlbelastungsfolgen und Überlastungsprobleme, vor allem im Bereich von Gelenkknorpel, Sehnen, Insertionen, Kapsel-Band-Apparat und Schleimbeutel.

Topografisch besonders betroffen sind:

  • die Zehengelenke

  • die Fußgewölberegion

  • die Achillessehne

  • das Schienbein

  • das Kniegelenk

  • die Hüfte.

Ätiologisch im Vordergrund stehen:

  • falsches bzw. nicht mehr funktionstüchtiges Schuhwerk (z. B. Alter, zerstörte Dämpfungselemente durch Reinigen in der Waschmaschine)

  • ungenügende Einlagenversorgung

  • nicht bekannte orthopädische Einschränkungen (angeboren, erkrankungs- oder verletzungsbedingt)

  • einseitiges und/oder zu rasch intensiviertes Training

  • harter Untergrund (Asphalt)

  • unzureichende bzw. fehlende Regenerationsstrategien

  • hohe persönliche Stressbelastung in Beruf und Alltag bei gleichzeitig ehrgeiziger Trainingsgestaltung.

Bei folgender Symptomatik sollte diagnostisch gezielt weiter geforscht werden:

  • Schmerzen gleich nach dem Aufstehen (Anlaufschmerz)

  • Symptomentstehung während des Trainings und Persistenz über das Trainingsende hinaus

  • Beschwerdebeginn erst Stunden nach Belastungsende und über mehrere Tage anhaltend.

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P.E.C.H. und mehr bei Pech!

Akutverletzungen wie auch Überlastungsprobleme brauchen gleichermaßen gezielte schmerzlindernde und abschwellende Maßnahmen. In der Akutphase kanalisiert und unterstützt die P.E.C.H-Formel (Sportpause, Eiswasserumschläge, Kompressionsverband und Hochlagerung) die körpereigenen Selbstheilungskräfte. Zusätzlichen therapeutischen Nutzen verspricht der Einsatz des Komplexhomöopathikums Traumeel® S.

Bewährt hat sich dabei ein Therapieregime, bei dem die Patienten in den ersten 2-3 Tagen zunächst 1- bis 2-stündlich 2 Tabletten langsam unter der Zunge zergehen lassen. In den folgenden Tagen wird die Dosis auf 4-mal 2 Tabletten täglich bis zur spürbaren Limitierung der Beschwerden reduziert. Je nach Lokalisation der Symptomatik kann der Therapieerfolg durch den topischen Einsatz von Traumeel® S ergänzt werden (Creme, Ampulle).

Auch zur gezielten Überlastungsprävention im Laufsport eignet sich die perorale Gabe des Komplexhomöopathikums. Dazu wird die Substanz üblicherweise als Tablette 3-mal täglich 2 (1) Tablette(n) oder in Tropfenform 3-mal täglich 10-30 Tropfen gegeben - und zwar am Belastungsvortag, am Trainings- bzw. Wettkampftag selbst sowie 1-2 Tage darüber hinaus.

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Korrespondenz

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Dr. med. Rudolf Ziegler

Anästhesist, Sportmedizin

Ketteler Straße 29

64646 Heppenheim

www.sportdoktor-ziegler.de / www.laufreport.de (Sprechstunde) / www.pulsaktiv.de

 
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Bild: Banana Stock: nachgestellte Szene.

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