Ernährung & Medizin 2009; 24(3): 148-152
DOI: 10.1055/s-0029-1239950
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Wer war der Begründer der Ernährungsanamnese? Rufus von Ephesos

Martin Hofmeister
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Publication Date:
15 September 2009 (online)

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Zusammenfassung

Unter dem Begriff Ernährungsanamnese versteht man die Erfragung von Ernährungsgewohnheiten mit dem Ziel, individuelle Ernährungsfehler, Nährstoffmangel oder Unverträglichkeiten aufzudecken und angemessene diätetische Maßnahmen vorzuschlagen. Die heute im Rahmen einer ernährungstherapeutischen Beratung systematisch praktizierte Anamnese des Ernährungsverhaltens wurde durch den griechischen Arzt Rufus von Ephesos (ca. 80–ca.150 n.Chr.) begründet. Seine anamnetische Lehrschrift „Die Fragen des Arztes an den Kranken” nimmt eine Sonderstellung auf dem gesamten Gebiet der antiken Medizin ein. Im praktischen medizinischen Denken des unglaublich vielseitigen Rufus von Ephesos hat die Diätetik eine außerordentliche Rolle gespielt. Die zeitlos gültigen Leistungen der hervorragenden Geister, auf deren Schultern wir stehen und arbeiten, dürfen wir nie vergessen!

Literatur

1 Ein Jahrtausend und länger blieb seine Melancholie-Monografie unübertroffen. Dann ging sie verloren, aber für die Geschichte der Psychiatrie zum Glück ist das mustergültige Werk des Rufus von Ephesos in seinen Grundzügen erhalten geblieben in der umfassenden Überarbeitung von Konstantinus Africanus (ca. 1010–1087) aus der sog. Schule von Salerno [4] [15].

2 Das heißt nach dem Fühlen des Pulses.

Dr. oec. troph. Martin Hofmeister

Verbraucherzentrale Bayern e. V.

Referat Ernährung

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