Gesundheitswesen 2010; 72(11): 808-812
DOI: 10.1055/s-0029-1242788
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Einnahme von schmerzstillenden Mitteln durch polnische Oberstufenschüler und der Einfluss der Werbung

Use of Painkillers by Polish Secondary School Students and the Influence of TV CommercialsA. Buczak1 , I. M. łukasik1 , A. Witek1
  • 1Institut für Pädagogik, Marie-Curie-Skłodowska Universität Lublin, Polen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Januar 2010 (online)

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Zusammenfassung

Der Artikel stützt sich auf Ergebnisse von Untersuchungen, die von den Autorinnen mit finanzieller Unterstützung durch das Rektorat der Marie-Curie-Skłodowska Universität Lublin unter dem Titel: Gesellschaftliche und individuelle Ursachen des Gebrauchs rezeptfreier Schmerzmittel durch Schüler der Oberstufe 2008 durchgeführt wurden [1]. Insgesamt 276 Schülerinnen und Schülern von Lubliner Lyzeen (in Deutschland der gymnasialen Oberstufe vergleichbar) wurde ein neu entwickelter Fragebogen vorgegeben, der u. a. den Einfluss von Werbeaussagen auf den Konsum rezeptfreier Schmerzmittel erfassen sollte. Die statistische Auswertung erfolgte durch SPSS for Windows 12,0 PL. 40,6% der Befragten nehmen häufig schmerzstillende Mittel ein, fast die Hälfte (47,1%) aller Befragten greift zu Mitteln, die sie aus der Werbung kennen. 75% der Schülerinnen und Schüler können mindestens vier konkrete Werbespots für Schmerzmittel wiedergeben. Die eigene Art und Weise, diese Mittel mit einer Metapher bildhaft zu umschreiben, weist viele Analogien zu den Werbesprüchen auf. Diejenigen, die schmerzstillende Mittel nach eigenen Angaben häufig einnehmen, beschreiben diese überwiegend als „unverzichtbar, notwendig” (31,3%) oder als „bequem” (19,6%). Zugleich zeigt sich die große Mehrheit der Befragten (94,6%) überzeugt, dass der Griff nach Schmerzmitteln gesellschaftlich akzeptiert wird. Diese Einstellung wird vermutlich durch die allgegenwärtige Werbung für Arzneimittel in den (polnischen) Massenmedien gestärkt.

Abstract

This article refers to the results of research conducted in 2008 with financial support (as a grant) of UMCS vice-chancellor. The topic was: Environmental and personal circumstances of taking painkillers available without prescription by secondary school students. 276 high school pupils in Lublin (equivalent of higher grammar-school level in Germany) were examined with a copyright questionnaire to check, among other things, how TV commercials affect taking painkillers. 40.6% of participants take analgesics very often, almost half of them (47.1%) reach for drugs which they know from commercials. 75% of students can indicate at least four examples of specific commercials advertising painkillers. In their depiction of these analgesics by metaphors a great number of analogies with TV advertisements can be found. Those who claim frequent intake of painkillers describe them as ‘necessary, essential’ (31.3%) or as ‘convenient (giving comfort)’ (19.6%). At the same time the majority of students (94.6%) is convinced that reaching for painkillers is socially accepted. Such attitude is probably reinforced by ubiquitous advertising of those drugs in Polish media.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. A. Buczak

Instytut Pedagogiki UMCS w

Lublinie

ul. Narutowicza 12

20-004 Lublin

Poland

eMail: agnieszka-buczak@wp.pl