Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(12): 617
DOI: 10.1055/s-0029-1246242
Forum der Industrie

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Verstauchungen und andere Sportverletzungen - Kühlen, schonen und lokal gegen Schmerz und Entzündung vorgehen

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Publication Date:
11 January 2010 (online)

 
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Einmal beim Laufen "umknicken", das kann schon reichen, um die Kollagenfasern in Bändern oder die Gelenkkapsel des Sprunggelenks zu überdehnen. Solche Sprunggelenksdistorsionen oder Verstauchungen sind oft äußerst schmerzhaft: Dann gilt es, den Fuß möglichst wenig zu belasten, das Gelenk zu kühlen, einen Kompressionsverband anzulegen, und den Fuß hochzulagern - wie es die altbekannte PECH[1]-Regel rät. Der zusätzliche Einsatz lokaler entzündungshemmender und schmerzstillender Präparate kann die Heilung beschleunigen.

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NSAR-Salben: wenig Nebenwirkungen, aber verhältnismäßig hoher Aufwand

Heute wird in solchen Fällen oft auf topische nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zurückgegriffen. Denn dass durch die Haut nur sehr wenig Wirkstoff aufgenommen wird, ist längst wissenschaftlich widerlegt, konstatierte Dr. Helmut Pabst, Gilching. Vielmehr sind die Gewebekonzentrationen nach der topischen Applikation solcher Substanzen gleich, teilweise sogar höher als bei oraler Einnahme des gleichen Wirkstoffs.

Allerdings müssen schmerzlindernde Gele oder Salben 4- bis 5-mal pro Tag einmassiert werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Weicht der Patient von diesem Therapieschema ab, komme es zu Wirkverlust und damit Unzufriedenheit bei Arzt und Patient. Pabst forderte daher, auf Therapieformen zurückzugreifen, die sich gut in den Alltag des Patienten integrieren lassen. Eine hilfreiche Alternative sind seiner Ansicht nach wirkstoffhaltige Pflaster, wie beispielsweise das Flector®-Schmerzpflaster, das 180 mg Diclofenac-Epolamin über einen Zeitraum von 12 Stunden gleichmäßig freisetzt.

Aus der adhäsiven Gelschicht des selbstklebenden Schmerzpflasters gelangt der Wirkstoff tief ins Gewebe, erklärte Dr. Rinaldo Rossi, Medical Manager von IBSA. Er erreiche nicht nur die Blutgefäße der Dermis, sondern penetriere bis zu 3 cm tief in das Gewebe - also bis in die Muskelschicht - und trete sogar in die Gelenkflüssigkeit über.

Die im Blut gemessenen Wirkstoffkonzentrationen liegen dabei "im tiefen ng/ml-Bereich und bilden somit kein Risiko für systemische Nebenwirkungen", so Rossi. Eine orale NSAR-Gabe, die deutlich höhere NSAR-Serumspiegel induziert [1], kann dagegen im perakuten Zustand der Sportverletzung die Blutungstendenz erhöhen, und bei einer längerfristigen Einnahme können orale nichtsteroidale Antirheumatika mit schweren Magen-Darm-Beschwerden assoziiert sein.

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Schnelle und anhaltende Schmerzreduktion

Rossi widersprach dem oft gehörten Einwand, die Wirkung lokaler nichtsteroidaler Antirheumatika trete im Gegensatz zu oral applizierten langsam ein. "Bei der Applikation des Schmerzpflasters findet sofort nach der Applikation an der schmerzhaften entzündeten Stelle eine subjektive und objektive Schmerzreduktion statt, welche nach 6 Stunden bereits 30 % beträgt und somit klinisch relevant ist" - so das Ergebnis einer placebokontrollierten Studie mit 134 Patienten mit einer Sprunggelenksdistorsion (Abb. [1]; [2], [3]).

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Abb. 1 Rascher Wirkungseintritt: Deutliche Schmerzreduktion bereits nach 3 Stunden. nach [2], [3]

Ebenso wichtig wie eine schnelle Reduktion der Schmerzen ist jedoch die nachhaltige Wirkung der Therapie, wie sie zum Beispiel Jenoure et al. für das Diclofenac-Epolamin-Pflaster belegt haben. In ihrer placebokontrollierten Studie mit 85 Patienten mit chronischer Thenopathie hielt der Effekt einer 14-tägigen Therapie mit dem Schmerzpflaster bis zum Tag 28 an (Abb. [2]; [4]).

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Abb. 2 Nachhaltige Wirkung: Schmerzreduktion auch 14 Tage nach Absetzen der Therapie. nach [4]

"Gegenüber einer Gelapplikation bei kleinen Sportverletzungen wie Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen ist die Applikation des Pflasters nicht nur einfacher, sondern auch signifikant wirksamer", so Rossi. Dabei verwies er auf eine weitere klinische Studie [5], bei der die Schmerzreduktion in der Pflastergruppe um rund 50 % höher gewesen sei als in der Gelgruppe.

Jürgen W. Setton, Chemnitz

Quelle: Presseroundtable "1 Jahr Flector®-Schmerzpflaster in Deutschland - Vorteilhafte Applikation bei Verstauchungen und Co", Veranstalter: IBSA Institut Biochimique SA, Lugano (Schweiz), im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2009.

Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung des IBSA Institut Biochimique SA, Lugano (Schweiz).

Der Autor, Jürgen W. Setton, Chemnitz, ist freier Journalist.

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Literatur

  • 01 Brunner M. . et al. . Br J Clin Pharmacol. 2005;  60 573-577
  • 02 Petersen B. . et al. . Clin Drug Investig. 2009;  29 1-9
  • 03 Jousselin E. . J Traumatol Sport. 2003;  20 155-159
  • 04 Jenoure P. . J Traumatol Sport. 2003;  20 1S10-1S14159
  • 05 Rosenthal M. . et al. . Drugs Exptl Clin Res. 1993;  19 101-110

01 Pause, Eis, Compression, Hochlagern

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Literatur

  • 01 Brunner M. . et al. . Br J Clin Pharmacol. 2005;  60 573-577
  • 02 Petersen B. . et al. . Clin Drug Investig. 2009;  29 1-9
  • 03 Jousselin E. . J Traumatol Sport. 2003;  20 155-159
  • 04 Jenoure P. . J Traumatol Sport. 2003;  20 1S10-1S14159
  • 05 Rosenthal M. . et al. . Drugs Exptl Clin Res. 1993;  19 101-110

01 Pause, Eis, Compression, Hochlagern

 
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Abb. 1 Rascher Wirkungseintritt: Deutliche Schmerzreduktion bereits nach 3 Stunden. nach [2], [3]

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Abb. 2 Nachhaltige Wirkung: Schmerzreduktion auch 14 Tage nach Absetzen der Therapie. nach [4]