Sprache · Stimme · Gehör 2010; 34(3): 120
DOI: 10.1055/s-0030-1267410
Hören - Erkennen - Verstehen

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Sprechapraxie

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Publication Date:
01 October 2010 (online)


SAX spontan


SAX nachsprechen

Wer sich mit der Sprechapraxie (SAX) beschäftigt, sieht sich theoretisch wie praktisch mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die klinischen Störungsbilder stellen sich ausgesprochen heterogen dar und sind zumindest im frühen Stadium des Auftretens nicht immer zweifelsfrei von aphasischen und dysarthrischen Symptomen zu unterscheiden.

Die Sprechapraxie (SAX) ist eine erworbene Sprechstörung. Sie ist grundsätzlich von der Entwicklungsdyspraxie zu unterscheiden. Nach geläufigen Sprachproduktionsmodellen handelt es sich um eine Störung des phonetischen Enkodierungs- und Planungsprozesses von Wörtern und Sätzen.

Man geht deshalb davon aus, dass

die phonologischen Wortformen im Gehirn des apraktischen Sprechers korrekt repräsentiert sind (er hat eine Klangvorstellung von dem intendierten Wort) und die Sprechbewegungsorgane keine Bewegungseinschränkungen zeigen, die auf Paresen, Verlangsamung, Kraftminderung, Koordinationsstörung oder ähnlichen senso-motorischen Störungen beruhen.

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