Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228(6): R83-R94
DOI: 10.1055/s-0030-1271143
KliMo-Refresher
Rubrikherausgeber: G. Duncker, Halle, C. Meltendorf, Halle
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stauungspapille

J. Schroeter1 , M. Sahlmüller1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, CC16: Audiologie/Phoniatrie, Augen- und HNO-Heilkunde, Klinik für Augenheilkunde, Berlin
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Publication Date:
07 June 2011 (online)

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Terminologie

Die Stauungspapille ist eine Schwellung des Sehnervenkopfs als Folge eines erhöhten intrakraniellen Druckes. Dieser Begriff sollte auch nur in diesem Zusammenhang verwendet werden. Die Bezeichnung der Stauungspapille im englischen Sprachraum als „papilledema“ kann in ihrer wörtlichen Übersetzung leicht missverstanden werden, da Papillenödem im Deutschen eine Schwellung des Sehnervenkopfs unabhängig von der Ursache bedeutet.

Die Stauungspapille ist eine Schwellung des Sehnervenkopfs als Folge eines erhöhten intrakraniellen Druckes.

Im klinischen Alltag, gerade im englischen Sprachraum, wird nicht selten der Begriff Pseudostauungspapille verwendet, was Veränderungen des Sehnervenkopfs mit einer Prominenz bzw. gewissen Randunschärfe, aber ohne ein Ödem der Nervenfasern (z. B. Drusen des Sehnervenkopfs, hyperope Papille) beschreibt. Diese unpräzise Bezeichnung sollte vermieden werden, um die klare Abgrenzung zum Krankheitsbild der intrakraniellen Druckerhöhung zu unterstreichen.

Eine Randunschärfe und ggf. Prominenz der Papille mit Ödem der Nervenfaserschicht bei normalem, nicht erhöhtem intrakraniellen Druck sollte als Papillenschwellung bezeichnet werden, wenn möglich unter zusätzlicher Angabe deren Ursache (z. B. Papillenschwellung bei entzündlicher Optikusneuropathie).

Literatur

Dr. Jan Schroeter

Charité – Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
CC16: Audiologie/Phoniatrie, Augen- und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde

Augustenburger Platz 1

13353 Berlin

Email: jan.schroeter@charite.de