Zentralbl Chir 2011; 136(06): 545-548
DOI: 10.1055/s-0031-1299608
Aktuelle Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sepsis – Boten der Gefahr

Diagnostische und therapeutische Bedeutung der Sepsismarker.
Thomas Iber
,
Kai Zacharowski
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Dezember 2011 (online)

 

Einleitung

Sepsis und Sepsis-assoziertes Multiorganversagen stellen unverändert eine große Herausforderung für Kliniker und Wissenschaftler dar und sind mit geschätzten 1,8 Mrd. € Kosten für die intensivmedizinische Behandlung von immenser ökonomischer Bedeutung für das Gesundheitswesen [ 1 ]. Die Krankenhaussterblichkeit liegt für die schwere Sepsis und den septischen Schock über 50% und mit 60000 Todesfällen pro Jahr stellt die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar [ 1 ].

Verzögerungen in Diagnosestellung und Beginn der antibiotischen Therapie führen nachweislich zu einem dramatischen Anstieg der Sterblichkeit [ 2 ]. Darüber hinaus ist insbesondere bei operativen Intensivpatienten die Unterscheidung zwischen einer Sepsis und der durch das operative Trauma verursachten systemischen Entzündungsantwort (SIRS; systemic inflammatory response syndrom) häufig nicht sicher möglich.

Dieser Umstand, und die daraus resultierende, häufig prolongierte Therapie mit Breitspektrumantibiotika erklären das ungebrochen große Interesse nach einem bzw. einer Kombination von Biomarker(n), der (welche) die Diagnose und Therapie der Sepsis beschleunigt und erleichtert.