Die Bezeichnung „transforming-growth-factor-β-induzierte Dystrophien der Hornhaut“
(im Folgenden
TGFBI-Dystrophien genannt) ist sicherlich für die meisten Augenärzte recht neu und
hat sich im
klinischen Sprachgebrauch noch nicht durchgesetzt. Schließlich findet sich in den
meisten
Lehrbüchern und auch in vielen Veröffentlichungen immer noch die „klassische“ Einteilung
der
Hornhautdystrophien, in erster Linie beruhend auf den Schichten, in denen die morphologischen
Auffälligkeiten mit der Spaltlampe oder dem Mikroskop in der Histologie zu finden
sind. Diese
klassische Einteilung berücksichtigt allerdings in keiner Weise, welche Zellen oder
gar welche
Gene für diese Veränderungen ausschlaggebend sind.
Grundlage für diesen Artikel ist die IC³D-Klassifikation, wobei wir aber auch auf
Nachteile
dieser Einteilung eingehen werden. Nach Lektüre des vorliegenden Artikels wird der
Leser in der
Lage sein, allgemein eine ihm bis dato unbekannte Dystrophie der Hornhaut korrekt
nach der
IC³D-Klassifikation einzuordnen und von anderen Erkrankungen wie Hornhautdegenerationen
oder
Ektasien abzugrenzen. Des Weiteren wird der Leser in der Lage sein, speziell die
TGFBI-Dystrophien voneinander abzugrenzen und entsprechende Therapieansätze zu beherrschen.