Wenn der Körper überreagiert – Pathophysiologie der Allergie

Abstract

Die Nase juckt und die Augen tränen – für viele Allergiker werden Frühling und Sommer zur Qual. Aber nicht nur Pollen, sondern auch andere harmlose Umweltstoffe können eine unangemessene Reaktion auslösen, die sogar in einem anaphylaktischen Schock gipfeln kann. Warum das so ist und wie es überhaupt zu einer Allergie kommt, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kernaussagen

• Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende, unangemessene Abwehrreaktion des spezifischen Immunsystems auf bestimmte, normalerweise harmlose Umweltstoffe.

• Besonders tückisch für Allergiker ist die sog. Kreuzallergie. Hier reagieren die spezifischen Antikörper unvermutet auf andere, ähnliche Allergene.

• In der Regel sind allergische Reaktionen harmlos und lokal begrenzt. Nur selten kommt es zu generalisierten, lebensbedrohlichen anaphylaktischen Zuständen. Wird die anaphylaktische Reaktion vom Rettungsdienst frühzeitig erkannt und richtig therapiert, lässt sich ein manifester Schock meistens verhindern.

• Die unspezifische Immunabwehr ist genetisch festgelegt und verändert sich während des Lebens nicht. Die spezifische Immunabwehr kann sich hingegen an neue oder veränderte Krankheitserreger anpassen.

• Für eine allergische Reaktion muss sich das Immunsystem bei einem Erstkontakt mit dem Allergen sensibilisieren. Erst bei einem weiteren Kontakt reagiert das Immunsystem allergisch.

• Die Symptome bei einer Anaphylaxie sind dynamisch und verlaufen von unproblematischen Allgemeinsymptomen über Atemnot und Kreislaufdysregulation bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand.

• Adrenalin ist das Mittel der Wahl. Es hemmt die weitere Ausschüttung von Histamin und führt zu einer Bronchodilatation. Zudem führt es zur Vasokonstriktion der peripheren Gefäße.