neuroreha 2014; 06(02): 66-72
DOI: 10.1055/s-0034-1383834
Schwerpunkt Gruppentherapien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychosoziale Wirkmechanismen und Bedingungen in Gruppentherapien

Sigrid Seiler
Neuro Reha Team Pasing, Gottfried-Keller-Str. 37, 81245 München
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Publication Date:
18 June 2014 (online)

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Zusammenfassung

Eine Hirnverletzung führt zu funktionellen Defiziten (motorisch, kommunikativ, kognitiv, emotional) und dadurch immer auch zu einer Beeinträchtigung in der mentalen und sozialen Autonomie des betroffenen Menschen, zu einer Beschädigung des Selbstbildes (Identität) sowie zu Scham, Verzweiflung und Depression. Jede therapeutische Intervention, auch jede rein funktionelle Therapie in der Physio- und Ergotherapie, konfrontiert den betroffenen Menschen mit seiner Beschädigung und erzwingt eine Auseinandersetzung mit ihr. In der wissenschaftlichen Literatur zur neurologischen Rehabilitation zeigt sich, dass Gruppeninterventionen oft wirksamer sind als Einzelinterventionen. Dabei stehen sich beide Therapieformen nicht alternativ gegenüber, sondern ergänzen sich. In dem nachfolgenden Beitrag sollen Wirkmechanismen, Ziele und Verfahrensweisen von Gruppen beschrieben und diskutiert werden.