neuroreha 2014; 06(03): 144-145
DOI: 10.1055/s-0034-1390243
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
09 September 2014 (online)

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR)

12. bis 14.12.2013 in Berlin

In Berlin fand die 23. Jahrestagung der DGNR im angenehmen Ambiente des Hotel InterContinental statt.

Innerhalb von drei Tagen fanden zahlreiche, parallel laufende Symposien, Workshops und elektronische Posterpräsentationen zu Themen der neurologischen Rehabilitation statt. Neben der Anzahl der Beiträge war ebenso die Bandbreite der Themen beeindruckend. Sie reichten von Neurorehabilitation auf der Intensivstation über die Schlaganfallrehabilitation inklusive der Langzeitversorgung bis hin zu „modernen“ Verfahren wie dem Einsatz von Robotern und den sogenannten „serious games“ in der Neurorehabilitation. Ein Themenschwerpunkt war die Rehabilitation der Motorik und der Dysphagie, es fanden sich eher weniger Beiträge aus den Bereichen Sprachtherapie und Neuropsychologie.

Es ist sicherlich schwer, einzelne Veranstaltungen hervorzuheben, dennoch seien einige Highlights genannt: Im Symposium „Zukunftswerkstatt“ wurden Entwicklungen, die die Neurorehabilitation der Zukunft beeinflussen könnten, dargestellt. Hier ist z. B. die Entwicklung von Brain-Computer-Interfaces (BCI) und weiteren Mensch-Maschine-Interfaces zu nennen. BCIs sollen es hochgradig gelähmten Patienten ermöglichen, zu kommunizieren oder Hilfsroboter zu steuern. Die Überbrückung vom menschlichen Gehirn zur Maschine wird über ein lernfähiges EEG gewährleistet. Die gezeigten Beispiele berührten die Zuhörer stark.

Für die praktische Tätigkeit von Physio- und Ergotherapeuten dürfte die Vorstellung von Teilen der „Leitlinie untere Extremität“ hochrelevant gewesen sein. Hier hat eine Arbeitsgruppe der DGNR in mühevoller Arbeit hunderte Studien zur Rehabilitation der unteren Extremitäten gesichtet, bewertet und Empfehlungen für die Praxis abgeleitet. Sie soll in Kürze veröffentlicht werden und stellt sicherlich eine wichtige deutschsprachige Referenz dar.

Erfreulich war auch die mittlerweile hohe Beteiligung von Therapeuten an der Durchführung von Vorträgen (z. B. Updates von Cochrane Reviews) und Workshops.

Folgendes fiel am Rande positiv auf: Zum einen gab es die Möglichkeit, die vorgestellten „Poster“ (digitale Kurzvorträge) an Bildschirmen in den Veranstaltungsräumen nach den Sitzungen erneut aufrufen zu können: So können die Teilnehmer Inhalte leichter nachvollziehen. Zum anderen ist es dem Tagungspräsidenten Herrn Prof. Dr. Hesse gelungen, eine Industrieausstellung zu organisieren, auf der ausschließlich Neuroreha-Produkte vorgestellt wurden und die ohne Pharmafirmen auskam.

Die Veranstaltung war (wie gewohnt) sehr gut organisiert, das Niveau der Beiträge in aller Regel gut und die Inhalte für Therapeuten relevant: Somit ist die DGNR-Tagung für wissenschaftlich interessierte Therapeuten nur zu empfehlen.

Klaus Starrost


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